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Studentinnen und Botschafterinnen
Studentinnen und Botschafterinnen

Studentinnen und Botschafterinnen

Katrin Häfliger und Lea Mühlebach haben nach ihrem Studium an der Fachhochschule Graubünden unterschiedliche Wege eingeschlagen. Während Katrin ihr Glück in London gefunden hat, hat sich Lea in die Stadt Chur verliebt und eine Stelle bei CSEM in Landquart gefunden. Beim Thema «netzwerken» sind sich die beiden Alumnae und FH-Graubünden-Botschafterinnen einig: Das Netzwerk – das Vitamin B – aus dem Studium hat ihnen beeindruckende Chancen eröffnet.

Text: Kathrin Ott / Bilder: zVg

Es ist immer das Wetter. Und das Bier. Die Britinnen und Briten legen viel Wert auf Smalltalk, wobei eben das Wetter ein gängiges Gesprächsthema ist. Und obwohl es stereotypisch klingt, findet das Netzwerken in Grossbritannien oft im Pub statt. Nach einigen in London verbrachten Jahren kann FHGR-Absolventin Katrin Häfliger über die meteorologischen Gegebenheiten der Insel bestens Auskunft geben. Ihr englischer Freundeskreis hält sie über die Londoner Gegebenheiten auf dem Laufenden, während ihr berufliches Netzwerk ihr Türen öffnet. Davon ist die ehemalige Tourismus-Studentin überzeugt: «Ein gutes Netzwerk ist bei der Suche nach einem neuen Job eine grosse Unterstützung.»

Das Netzwerken an der FH Graubünden beginnt schon am ersten Studientag – die Kontakte zu Mitstudierenden und Dozierenden erweisen sich häufig zu einem späteren Zeitpunkt im Berufsleben als sehr wertvoll. So wie bei Photonics-Absolventin Lea Mühlebach. Lea kam für ihr Studium aus der Region Basel nach Graubünden. Der Bündner Charme und die heimische Lebensqualität haben ihr gefallen und so blieb sie nach Abschluss ihres Studiums hier und arbeitete bei CSEM in Landquart. Nun wagt auch sie den Schritt ins Ausland. Diesen Herbst startet Lea ihr Masterstudium in Kopenhagen.

Leas Netzwerk und ihre Stelle haben dazu beigetragen, dass sie sich in Chur wohlfühlte: «Für mich ist Chur heimelig – die Stadt ist nicht zu gross und trotzdem bietet sie alles, was ich brauche», schwärmt sie. Den Austausch mit ehemaligen Mitstudierenden und «ihrer» Hochschule schätzt Lea sehr. Über ihr Netzwerk erfahre sie von spannenden Möglichkeiten und erhalte die entsprechenden Informationen – zum Beispiel zu neuen Stellenangeboten, zu neuen Studiengängen der FH Graubünden oder interessanten Weiterbildungsangeboten.

Jede dritte Stelle dank Netzwerk

Die Studierenden pflegen dank ihrer engen Zusammenarbeit mit zahlreichen Hochschulpartner:innen und dank der Teilzeitstudienangebote der FH Graubünden bereits während des Studiums Kontakte zur Praxis. Diesen Vorteil erfuhr Katrin direkt nach dem Studium: Sie klopfte bei Schweiz Tourismus in London an und erhielt prompt einen der begehrten Praktikumsplätze. Dabei geholfen hat ihr – nebst ihrer Ausbildung – auch ihr Praktikum bei einem Partner von Schweiz Tourismus während ihres Studiums.

Wie wirkungsvoll ist ein Netzwerk letztlich für das eigene Berufsleben? Gemäss einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird jede dritte Stelle über das persönliche Netzwerk vergeben. «Mein Praktikum bei Schweiz Tourismus erwies sich als entscheidend für meine Stelle als PR Executive bei Visit Britain, da ich keine persönlichen Verbindungen zu dieser Organisation hatte», sagt sie. Die Erfahrung bei Schweiz Tourismus und ihr Wissen über den britischen Tourismus, das sie während ihres Auslandsjahres sammeln konnte, waren mit Sicherheit ebenfalls ausschlaggebend für ihre erfolgreiche Stellensuche. «Das Feedback, das ich nach dem Vorstellungsgespräch erhalten habe, hat mir gezeigt, dass es keine Selbstverständlichkeit war, trotz der Pandemie einen Job im Tourismus zu bekommen», meint sie. Ihr Netzwerk habe ihr in kurzer Zeit zweimal geholfen.

Katrin Häfliger klopfte nach ihrem Studium bei Schweiz Tourismus in London an und erhielt prompt einen der begehrten Praktikumsplätze.
Lea Mühlebach kam für ihr Studium aus der Region Basel nach Graubünden. Der Bündner Charme und die heimische Lebensqualität haben ihr gefallen und so blieb sie nach Abschluss ihres Studiums hier.

Neue Chancen dank Networking

Im Grunde funktioniert «Networking» einfach: Über das Netzwerk werden Kontakte und Erfahrungen aufgebaut, die dann im erweiterten Netzwerk neue Berufschancen eröffnen können. Katrins Erfahrung in London hat das wunderbar gezeigt. Aber auch ihr Abschluss habe seinen Teil zum Erfolg beigetragen, wie sie meint, denn Schweizer Universitäten und Fachhochschulen hätten in Grossbritannien generell einen guten Ruf.

Bei Photonics-Alumna Lea war es vor allem die Ausbildung an der FH Graubünden, die ihr den Weg für eine technische Karriere geebnet hat: «Das Studium hat mir das notwendige Wissen und Können vermittelt. Ohne diesen relevanten Abschluss wäre mein Wechsel zu genau dieser Stelle nicht so einfach und nicht so schnell möglich gewesen.» Die Kombination von Netzwerk und Ausbildung spielten bei beiden Alumnae also eine wichtige Rolle.

Den Kontakt zu ehemaligen Mitstudierenden zu halten sei schwierig. Für Katrin sogar sehr: «Da ich seit bald drei Jahren im Ausland lebe, stehe ich leider nicht mehr mit vielen ehemaligen Mitstudierenden in Kontakt.» Der Austausch finde bei ihr nur online statt. Wie auch bei Lea. Über LinkedIn ist Lea gut vernetzt. Sie sieht, wer bei welchem Unternehmen arbeitet und vielleicht sogar hie und da ein Jobangebot zu vergeben hat. Zudem trifft sie an Veranstaltungen immer wieder auf bekannte Gesichter und tauscht sich aus – zur persönlichen Freude und zur Horizonterweiterung: «Bei beruflichen Herausforderungen ist es extrem hilfreich, sich an andere zu wenden und um Unterstützung zu bitten. So erhält man vielleicht eine neue Sichtweise, an die man selbst noch nicht gedacht hat.»

Wie die FH Graubünden das Alumni-Netzwerk ausbaut

Die Studierenden und Ehemaligen tragen den guten Ruf der FH Graubünden über die Kantonsgrenzen hinaus. Ungefähr jede zweite Studentin oder jeder zweite Student berücksichtigt persönliche Empfehlungen bei der Studienwahl. Das hat die Bekanntheits- und Imageanalyse 2022 ergeben. Für 48 Prozent aller Studierenden waren die Empfehlungen ihrer Dozierenden, Bekannten oder Freundinnen und Freunde tendenziell wichtig bzw. äusserst wichtig bei der Studienwahl. Diesem Empfehlungsverhalten entspricht die aktuelle Alumni-Strategie der FH Graubünden.

Die Ehemaligen-Organisation FHGR Alumni existiert bereits seit fast 30 Jahren. Und ihre Wichtigkeit steht hinsichtlich eines solchen Empfehlungsverhaltens ausser Frage. Die bisherigen Ressourcen waren jedoch – auch aufgrund der Vereinsstruktur – für eine aktive Alumni-Pflege nicht ausreichend. So hat die Hochschulleitung entschieden, den Verein in die Fachhochschule zu integrieren. Die Ehemaligen rücken damit näher an die FH Graubünden, was sehr sinnvoll ist. Es wird zusätzliche fachspezifische Angebote für die Ehemaligen geben – wie Homecoming-Events und Refresher-Kurse. Events, die die Ehemaligen besser vernetzen. So wächst das Netzwerk, das topausgebildete Botschafter:innen mit der Welt vernetzt.

FHGR Alumni Imagefilm
Alumni-Mitglieder des Vereins der ehemaligen Studierenden der FH Graubünden erzählen, was ihnen dieses Netzwerk bringt.

Der FHGR Alumni gehören ehemalige Studierende der Bachelor- und Master- sowie der Weiterbildungsstudiengänge aller Fachrichtungen der FH Graubünden sowie FHGR Mitarbeitende = FH STAFF an.  Regelmässige Events in der Südostschweiz und im Raum Zürich ermöglichen es den Mitgliedern, neue Leute kennen zu lernen oder sich mit ehemaligen Mitstudierenden zu treffen. Die FHGR Alumni setzt sich zum Ziel, ihren Mitgliedern ein aktives und fachbereichsübergreifendes Beziehungsnetz als Networking-Plattform zur Verfügung zu stellen.

Beitrag von

Kathrin Ott, Projektleiterin, Marketing und Kommunikation