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Bachelorstudium Architektur
Module
Raum- und Regionalplanung

Raum- und Regionalplanung

Frühlingssemester 2024

Dozierende des Moduls
Robert Albertin, Michael Ruffner, Christine Seidler

Aufgabenstellung
Im Rahmen des Moduls entwickelten die Studierenden einen städtebaulichen Entwurf in Form einer Testplanung für das Areal Marktplatz in Siebnen. Der Entwurf sollte sich über einen Zeithorizont von 30 Jahren erstrecken. Dabei lag der Schwerpunkt auf einer systematischen Analyse der aktuellen Situation. Der Marktplatz, respektive die Spielstrasse, ist ein additiver, ungefasster, grosser und ziemlich unattraktiver Platz. Das Areal erfüllte zwar die Anforderungen an die überregional bekannte «Chilbi Siebner Märt», aber ausserhalb dieses beliebten Volksfestes war er ein Unort an der Schnittstelle von Schule, Kindergarten, Freiraum und Dorfzentrum. 

In der Grundlage des Entwurfs ging es darum, zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen und deren Herausforderungen wie demografischer Wandel, soziale Integration, Klimawandel und nachhaltige Mobilität zu berücksichtigen. Der Entwurf sollte innovative Lösungsansätze für eine langfristige, nachhaltige Stadtentwicklung aufzeigen und die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen – inklusive Raumprogrammen sowie die Qualität des öffentlichen Raums – in den Vordergrund stellen.

Herbstsemester 2023

Dozierende des Moduls
Robert Albertin, Michael Ruffner, Maria Rota

Aufgabenstellung
Pratval ist eine 230-Seelen-Fraktion in der politischen Gemeinde Domleschg in der Region Viamala und hat angesichts seines stetigen Wachstums Bedarf an weiterem Wohnraum. Die Studierenden haben, innerhalb einer vorgegebenen privaten 3500 m² Bauparzelle, eine Siedlungserweiterung geplant, die unter dem Gesichtspunkt eines effizienten Umgangs mit Bauland eine verdichtete Wohntypologie vorsieht. Die Machbarkeitsstudie ergab, dass es wenig sinnvoll ist, sich an der umliegenden Einfamilienhausstruktur zu orientieren, sondern vielmehr den ortsbildprägenden Kontext als Vorbild zu nehmen. Viele der Bündner Dörfer weisen räumliche Qualitäten auf, die heute sehr geschätzt und gefördert werden. Diese Eigenschaften wurden erkannt und in den Projekten aufgegriffen bzw. weiterentwickelt, sodass schliesslich ortsbauliche und raumplanerische Entwürfe mit einer Ausnutzungsziffer von 0,7 bis 0,9 entstanden sind.

Wertvolle Beiträge für ein qualitätsvolles Weiterbauen in Pratval
Entstanden sind Resultate mit erkennbaren Unterschieden in den jeweiligen ortsbaulichen Ideen, dem gestalterischen Fokus sowie dem daraus resultierenden Entwurfsthema. Es wurde eine grosse Bandbreite an Ergebnissen angestrebt, um die Ideen der Studierenden zu fördern und nicht zu verwerfen – unter der Bedingung, die Entscheidungen anhand der Analyse begründen zu können. Folglich haben einige Gruppen bestehende bauliche Strukturen weiterentwickelt, während andere charakteristische Freiräume aufgegriffen und sich verstärkt an traditionellen Bauweisen orientiert haben. Lösungen mit Mehrfamilienhäusern oder auch etwas atypische Reihenhäuser sind entstanden – eine gute Mischung, die der Gemeinde als Grundlage für die nächsten Entscheidungsschritte dienen.

Gartenhof, Gemeinschaft, Identität
Claudio Galli, Severin Bonolini, Salome Wüst, Ivo Oertli

Pro da Cavals
Anna Schmidgall, Linus Pfister, Marco Oertle

Wohnen am Dorfplatz
Bänziger Yiannis, Spirig Mirco, Weber Nathalie

Entwurf / Konstruktives Entwerfen 5. und 6. Semester

Entwurf / Konstruktives Entwerfen 5. und 6. Semester

Dozierende des Moduls
Marco Ganzoni, Armando Ruinelli

Aufgabenstellung
Die Studierenden beschäftigen sich in den beiden Unterrichtssemestern mit dem Dorf Vione. Das norditalienische Dorf Vione steht stellvertretend für viele andere Dörfer im Alpenraum die mit Entvölkerung und Abwanderung konfrontiert sind. Der Dorfkern ist fast komplett entvölkert und die Peripherie wird mit neuen Wohnbauten bebaut. Dazu entstehen rund um das naheliegenden regionale Zentrum Ponte di Legno viele Neubauten, so dass die Siedlungsstruktur immer weiter zusammenwächst. Die neuen Quartiere befassen sich weder mit der bestehenden Siedlungsstruktur noch mit den topografischen Gegebenheiten.

Vor diesem Hintergrund werden vielschichtige Fragestellungen untersucht. Gibt es Möglichkeiten das Dorfzentrum wiederzubeleben? Welche architektonischen Eingriffe sind im historisch wertvollen Kontext möglich? Was zeichnet eine sinnvolle Siedlungsweiterentwicklung aus und wie sieht das konkret aus?

SPA – PIAZZA VITTORIA

Nathalie Weber

An der Piazza Vittoria, mitten im historischen Dorfkern soll ein kleines aber feines Spa entstehen. Hier können Touristen und Einheimische, beispielsweise nach einem kalten Wintertag auf der Piste, eine heisse Sauna, ein warmes Bad oder eine wohltuende Massage geniessen. Das Spa bietet einen wunderbaren Blick auf die Piazza, wo im Anschluss im gegenüberliegenden Bistro eine Kleinigkeit gegessen und getrunken werden kann. Das Spa hat eine maximale Personenbelegung von 6 Personen und bietet einen Ruheraum, einen Massageraum, eine Infrarotsauna, eine Finnische Sauna, ein Eisbad, ein Solebad, ein Dampfbad sowie ein Kneipp-Fussbad. Die Nasszonen befinden sich, wie in einer Grotte im Untergeschoss des Gebäudes.

nuovo ostello nella tabià

Marco Oertle

Um die identifizierten Probleme anzugehen und eine Unabhängigkeit von der Jahreszeit zu erreichen, schlägt das Projekt die Umnutzung der Tabià am Standort C vor. Der Stallbau mit Gewölbekeller liegt etwas versteckt in unmittelbarer Nähe zum momentanen Ankunftsort des Dorfes oberhalb der neuen Kirche, an der Durchgangsgasse zur Piazza Vittoria. Durch diese einfache Zugänglichkeit drängt sich eine öffentliche Umnutzung der Tabià auf. Ziel ist es, Anschluss an den Wintertourismus zu finden und gleichzeitig die Infrastruktur für junge Menschen zu verbessern. Die vorgeschlagene Lösung ist eine Gruppenunterkunft, die sich primär an Schulklassen, Sportlager, Vereine und Jugendorganisationen richtet. Die Lage, nur fünf Minuten vom Skigebiet entfernt, ermöglicht den Anschluss an den Wintertourismus. Die geplante Belegung beträgt rund 20 Personen mit Selbstversorgungsmöglichkeit. Die Unterkunft soll dabei den Charakter einer Berghütte inmitten des historischen Dorfkerns aufweisen. 

Albergo a Vione

Ivo Oertli

Der gewählte Standort liegt am Dorfrande, neben der ehemaligen Kirche. Die Parzelle befindet sich an der Kreuzung der Via Trento und der Via Dottore Garibaldi, wo sich ein kleiner Platz aufspannt. Es besteht die Absicht, einen Hotelbau zu errichten. Dieser Hotelbau verfügt auch über Co-Working Räume und einen Saal (für Events und kleine Konferenzen). Der Ortseingang wird markiert durch einen markanten, «burghaften» Bau. Somit folgt auch dieser Bau der historischen Tradition, Hotelbauten an Schlössern und Burgen anzulehnen - wenngleich die Burg in Norditalien eben eine andere ist, als im Engadin, wie sich in den Referenzbildern zeigt. Die Feststellung, dass der Platz zur Kirche und damit der Dorfeingang nicht gefasst wird, ergibt also die städtebauliche Setzung - Parallel zur Topografie stehend, derselbigen folgend und den Raum somit fassend. Das Gefüge gliedert sich dabei in zwei Volumina. In der Mitte entsteht eine Gasse, ein Tor zur Aussicht.

Entwurf / Konstruktives Entwerfen 3. Semester

Entwurf / Konstruktives Entwerfen 3. Semester

Dozierende des Moduls
Franco Pajarola, Conradin Weder

Aufgabenstellung
In vielen Schweizer Tourismusregionen ist der Wohnraum für die Einheimi­schen knapp oder kaum mehr erschwinglich. Das Bereitstellen von Immobilien für touristische Zwecke treibt die Wohnungspreise in die Höhe. Das Zweitwohnungsgesetz sorgt seinerseits dafür, dass Altbauten ebenfalls zu «kalten Betten» umfunktioniert werden – es kommt zur Abwanderung der lokalen Bevölkerung. St. Moritz im Oberengadin kennt diese Verdrängungsprozesse seit den 1960er-Jahren. Damals wurden fernab des Dorfzentrums, in St. Moritz-Bad fantasielose Hochhäuser und x-beliebige Wohnanlagen gebaut, die bis heute einen beträchtlichen Teil der ständigen Einwohner beheimatet.

Anhand von Vorübungen eignen wir uns Wissen über vergangene und zeitgemässe Wohnformen an und vergleichen diese miteinander. Wir stellen uns die Frage, ob wir von Grandhotels lernen können, um zeitgenössische Wohnbauprojekte zu entwerfen. Gelingt es uns, die Wirtschaftlichkeit der 1960er-Jahre-Wohnblocks von St. Moritz-Bad mit den fantasievollen Innenräumen eines gründerzeitlichen Grandhotels zu verschmelzen? Wir suchen nach Gestaltungskonzepten, welche die Vorteile der beiden Gebäudetypen kombiniert, um etwas Neues zu erschaffen, das mit dem Ort, wo es steht, in besonderer Weise, verbunden ist. Als Architektinnen und Architekten bewegen wir uns in diesem Spannungsfeld zwischen Bewährtem und Neuem.

Clusterwohnen in St. Moritz-Bad

Gian Sutter

Das Projekt für den gemeinschaftlichen Wohnungsbau in St. Moritz-Bad stellt Cluster-Wohnungen, sowie herkömmliche 3.5 bis 7.5 Zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Die vielfältigen Wohnungstypen ermöglichen eine Wohnsituation, in der unterschiedliche Generationen und Lebensstile miteinander interagieren können. Dies fördert eine lebendige und vielseitige Gemeinschaft, in der sich Bewohner jeden Alters wohlfühlen und gegenseitig bereichern können. Die Anordnung der Gemeinschaftsräume über verschiedene Etagen schafft nicht nur einen funktionalen Mehrwert, sondern unterstützt auch die Idee des sozialen Miteinanders. Eine Werkstatt, verschiedene Gemeinschaftsräume, sowie die Waschsalons, sind bewusst in den Gemeinschaftsbereich integriert, um eine spontane Begegnung zwischen den Bewohnern zu ermöglichen.

Die Werkstatt

Joshua Eggenberger

Das Projekt «Die Werkstatt» hat das Ziel, eine Überbauung zu erschaffen, welche die Kreativität, das Handwerkliche sowohl auch das gemeinsame Werken in der Gemeinschaft fördert. Die Wohneinheiten verfügen über eine hohe Diversität an Wohnungen. Von Kleinstwohnungen über die klassischen 2.5 bis 4.5-Zimmer Wohnung bis hin zur Gross-WG sind in dieser Überbauung vertreten. Damit kann eine natürliche soziale Durchmischung stattfinden. Diese Durchmischung wird in dem Kollektivraum, der Werkstatt, fortgeführt und soll die Kreativität der Bewohner fördern.

Die archetektonische Gestaltung des Gebäudes schmiegt sich gut in die Umgebung von St. Moritz ein. Die französischen Fenster bringen die schöne Berglandschaft direkt in das Wohnzimmer, ohne dass das Gebäude verlassen werden muss. Das zentrale Element der Werkstatt befindet sich in der Mitte des Gebäudes und symbolisiert dadurch die Verbindung der zwei Gebäudeteilen. Um diese Aussage zu Stärken sind die beiden Wohnabschnitte in einem Massivbau ausgebildet und der verbindende Teil in einer Holzkonstruktion angedacht.

Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Dozent des Moduls
Christoph Kohler

Aufgabenstellung
Im Herbstsemester 2023 bearbeiteten die Studierenden ein Projekt zum Thema Schnittstellen an der Universität St. Gallen. Die Universität St. Gallen sucht zusammen mit der Stadt und der Nachbarin, der Helvetia Versicherung, eine gestalterische Lösung für den Konfliktpunkt von Fussgängern und motorisiertem Verkehr an der Curtistrasse.

Der Bearbeitungsperimeter befand sich an der Schnittstelle zwischen zwei prägenden Bauten, die stark durch ihren Freiraum geprägt sind. Untersucht wurden im ersten Schritt die Freiraumtypologie sowie die Bewegungsbeziehungen am Knotenpunkt. Darauf aufbauend erarbeiteten die Studierenden Lösungsvorschläge, die die Gefahrenpotenziale zwischen Personenflüssen, motorisiertem Verkehr sowie der Anlieferung auf dem Campus reduzieren sollten.

Schnittstelle

Ruth Hermann

Der Zugang zur Universität St. Gallen soll entflechtet werden. Da ein Grossteil der Studierenden den Zugang über den Helvetia-Park nutzt, gilt er als einer der Hauptzugänge. Deshalb schlägt dieses Projekt eine Inszenierung der Ankunft vor, um diesen Eingang zum Campus optisch aufzuwerten.

Um dieses Ziel zu erreichen, beinhaltet dieses Projekt drei hauptsächliche Interventionen. Die Schnittstelle zwischen Fussgänger- und Autoverkehr wird durch einen neuen Treppenaufgang und einem Steg als Überführung gelöst. Dieser Steg führt auf den neu gestalteten Platz mit dem integrierten Veloständer. Der Platz soll ein Treffpunkt sein, an dem die Studierenden zusammen kommen um sich anschliessend in die Unterrichtsräume zu begeben. Die dritte Intervention und neue Geste für die Ankommenden ist die neue Treppe zu der Bibliothek, welche die Formensprache von Walter Förderer aufnimmt. Begleitet wird der gesamte Zugang durch Leuchten entlang des Wegrands. Das Ziel ist es, dass die Zugänge dadurch einheitlicher werden und der Campus optisch zusammengebunden wird.

Neue Wegführung – Ader

Ivo Oertli
Das Konzept beruht auf der Idee einer Hauptader. Von einer klar hierarchisierten Wegführung aus-gehend verläuft der neue Weg entlang des bestehenden Weges auf dem Gelände der Helvetia und verläuft anschliessend parallel zur Strasse, bis er diesen schliesslich quert und in derselben Hand-schrift bis zu den Eingangstoren des Bibliothek-gebäude führt. Von dieser Hauptader zweigen immer wieder kleinere Wege ab, die die Feinverteilung erledigen. Dies erlaubt es, die Verkehrswege stärker voneinander zu trennen und zur besseren Sicherheit zu entflechten.

Entknoten

Salome Wüst

Um den Verkehrsknoten zu entwirren, wird die Zufahrt zur Tiefgarage der Helvetia Versicherung neu gelegt. Der Einlenker liegt nun oberhalb des grossen Baumes und eine etwas steilere Strasse führt hinunter zum Helevtia Gebäude und deren Tiefgarage. So kann die Situation der beiden Einfahrten in die Strasse verbessert werden. Des Weiteren werden die Parkplätze entlang der Strasse entfernt und das Tempo auf der Strasse wird auf 30km/h reduziert. 

Auch für den Fussweg wird eine Anpassung geplant. Der Weg auf dem Helvetia Gelände wird erweitert und führt neu bis zur bestehenden Treppe des Universität Campus. Nun sehen die Fussgänger die Treppe auf Anhieb und steuern genau darauf zu. Mit diesen beiden Anpassungen werden die Verkehrsteilnehmer gezielter geführt. 

Studienreise

Studienreise

Verantwortlich für das Modul
Daniel Näf, Maria Rota

Berlin
Architektur ereignet sich nicht nur im Kanton Graubünden und nicht nur im 21. Jahrhundert. So führte uns die Studienreise im Herbstsemester 2023 nach Berlin mit dem Fokus auf die Moderne der 1910er/30er-Jahre und Wohnungsbau. Diese Konzentration auf ein spezifisches Themenfeld ermöglicht es den Studierenden, anhand der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der besuchten Siedlungen die Entwicklung der Herangehensweise an Grosssiedlungen zu erkennen.

Einige Eindrücke unserer Reise!