Seit 60 Jahren Ausbildungsstätte der Fachkräfte von morgen
23. Mai 2024
Das Jahr 2023 war für die Fachhochschule Graubünden von Freuden wie auch von Herausforderungen geprägt: Sie feierte ihr 60-Jahre-Jubiläum, begrüsste wieder mehr Neustudierende in den Bachelor- und Masterangeboten und eröffnete zwei weitere Reallabore. Die Hochschule weist allerdings auch einen Aufwandüberschuss von CHF 2,7 Mio. aus, der auf den Rückgang der Gesamtstudierendenzahl zurückzuführen ist – entsprechend dem nationalen Trend.
Zum ersten Mal seit über 20 Jahren verzeichnet die FH Graubünden einen Verlust. So weist die Jahresrechnung 2023 einen Aufwandüberschuss von CHF 2,7 Mio. aus. Grund dafür ist unter anderem der Rückgang der Gesamtstudierendenzahl um 8,7 Prozent in den Jahren 2022 und 2023. Dank ihrer neuen Angebote hat die FH Graubünden in dieser Phase aber weniger Studierende als der Marktdurchschnitt verloren. So ist die Gesamtstudierendenzahl der Bachelor- und Masterangebote zwar um 1,6 Prozent tiefer als im Vorjahr, der gesamtschweizerische Rückgang der Studierendenzahlen in FHGR-relevanten Fachrichtungen beträgt hingegen 5,3 Prozent. Die Studierendenzahlen erholen sich bereits seit dem Herbst 2023, in welchem die zweitbeste Anzahl Neustudierende seit Bestehen der Fachhochschule ihr Studium aufnahmen. Auch die Anmeldezahlen der Bachelor- und Masterangebote für das Herbstsemester 2024 stimmen positiv. «Es freut mich insbesondere, dass per Ende 2023 der Anteil an Studierenden mit Wohnsitz im Kanton Graubünden mit 17,6 Prozent unverändert stabil ist», zeigt sich Rektor Jürg Kessler stolz über den Beitrag zur Verminderung des Fachkräftemangels im Kanton.
Auch wenn die Erträge aus der Forschung im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozent zurückgingen, geht der Trend nach den – für die angewandte Forschung herausfordernden Pandemiejahren – in Richtung Erholung. Die Verluste in den verschiedenen Leistungsbereichen kann die FH Graubünden aus ihren Reserven decken. Diese mussten aber um mehr als die Hälfte aufgelöst werden. Die von der Regierung geforderte Stärkung der Technik und Informatik in Graubünden wurde bereits im 2023 mit der Erhöhung des Globalbeitrags um CHF 1 Mio. unterstützt. «Um den gewünschten Ausbau und die Weiterentwicklung zugunsten des Kantons in diesen kostenintensiven Angeboten tragen zu können, benötigt die einzige Fachhochschule im Kanton weitere Mittel zur Erfüllung ihres gesellschaftlichen Auftrags», betont Jürg Kessler. Detaillierte Zahlen sowie Highlights und Auszeichnungen können dem Jahresbericht 2023 sowie dem Forschungsbericht Mai 2024 entnommen werden.
Jubiläum und zwei weitere Reallabore
Die FH Graubünden hat im 2023 ihr 60-Jahre-Jubiläum gefeiert. Als sie 1963 gegründet wurde, war der Fachkräftemangel in technischen Berufen der Beweggrund, eine solche Ausbildungsstätte in der Region zu eröffnen. Auch heute ist die treibende Kraft der Hochschule das gemeinsame Wachsen mit dem Kanton, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Die FH Graubünden hat dazu zwei weitere Reallabore eröffnet: das San Bernardino Lab und das Prättigau/Davos Lab.
Als Massnahme zur Behebung des Fachkräftemangels in den Bereichen Technik und Informatik hat die Fachhochschule das schweizweit einzigartige Bachelorangebot Artificial Intelligence in Software Engineering lanciert, das im Herbst 2024 startet. Zudem hat sie den Weiterbildungsmaster Business Intelligence auf den Markt gebracht. Im laufenden Jahr gilt es, die Planung für die nächste Strategieperiode 2025-2028 zu finanlisieren und somit die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Weitere Details
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- fhgr-news-jahresbericht-2023.jpgJahresbericht 2023 der Fachhochschule Graubünden: Seit 60 Jahren Ausbildungsstätte der Fachkräfte von morgen
- fhgr-news-forschungsbericht-2024.jpgForschungsbericht 2024 der FH Graubünden: In einer Zeit, in der die Gesellschaft vor immer komplexeren Herausforderungen steht, gewinnt die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und praktischen Anwendungen zunehmend an Bedeutung.
Fachhochschule Graubünden
Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2200 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.