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Projekt
Exportkontrolle für KMU
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Sanktionen und Embargos sind eine wachsende Herausforderung für exportorientierte Schweizer KMU. Dabei wissen 62 Prozent der KMU nicht, ob ihre Tätigkeit der Exportbewilligungspflicht untersteht. Ein Leitfaden, der im Rahmen eines Innosuisse-Projekts von der FH Graubünden erarbeitet wurde, schafft Klarheit.

Ein Teil der Ergebnisse wird allen auslandsorientierten Schweizer KMU in Form des Leitfadens «Exportkontrolle in a Nutshell» zur Verfügung gestellt.

Ausgangslage

Ausgangslage

Grundsätzlich spricht sich die Schweiz für einen freien Warenverkehr aus. Aus sicherheitspolitischen Gründen ist die Aus-, Ein- und Durchfuhr von bestimmten Gütern jedoch reguliert. Gewisse Güterkategorien unterliegen also der Exportkontrolle und benötigen eine entsprechende Exportbewilligung. Wegen des komplexen internationalen Regelwerks stellt die Exportkontrolle für exportorientierte High-Tech-KMU eine besondere Herausforderung dar.

Projektziel

Projektziel

Das vorliegende Projekt verfolgte drei Ziele:

  • die Entwicklung eines innovativen, marktfähigen Beratungs- und Schulungsinstrumentariums für die Projektpartnerunternehmen,
  • eine praktische Hilfestellung für den erfolgreichen Umgang mit der Exportkontrolle für die Projektpartnerunternehmen,
  • Information und Aufklärung durch die Veröffentlichung eines Leitfadens für alle exportorientierten Schweizer KMU.
Umsetzung

Umsetzung

Das Projekt gliederte sich in zwei Phasen. Die erste Phase beinhaltete die Durchführung einer qualitativen und quantitativen Erhebung bei auslandsorientierten Schweizer Unternehmen zu Fragen der Exportkontrolle. Die zweite Phase beinhaltete die Entwicklung eines Leitfadens und eines Schulungs- und Beratungsinstrumentariums für die Sensibilisierung, Information und Ausbildung von KMU im Bereich der Exportkontrolle.

Resultate

Resultate

Die Erhebung bei 289 Schweizer KMU in der deutschund französischsprachigen Schweiz ergab, dass drei Viertel der im Ausland tätigen Unternehmen sogenannte Red Flags aufweisen – also Warnindikatoren, die eine Betroffenheit von der Exportkontrolle signalisieren, wie zum Beispiel im Fall unüblicher Zahlungsmodalitäten. Ausserdem ergab dieselbe Befragung, dass sich 62 Prozent der im Aussenhandel tätigen Unternehmen in Bezug auf ihre potenzielle Exportbewilligungspflicht falsch einschätzen und somit riskieren, Gesetze zu verletzen.

Das entwickelte Instrumentarium, das helfen soll, solche Gesetzesverletzungen zu verhindern, besteht aus einem Sensibilisierungsmodul, zwei Grundlagenmodulen sowie fünf Modulen zu spezifischen Themen wie Embargos und Sanktionen oder US-Reexport-Recht. Die Testschulungen mit den entwickelten Modulen bestätigten die hohe Qualität der Inhalte und Schulungsunterlagen, was von den Schulungsteilnehmenden wiederholt bestätigt wurde.

Der Leitfaden trägt den Titel «Exportkontrolle in a Nutshell» und ist als Geschichte eines Maschinenbau-KMU mit seinen Mitarbeitenden Anna und Peter aufgebaut. Mit diesem konkreten Fallbeispiel, in dessen Verlauf die Exportkontroll-Inhalte erläutert werden, seiner einfachen Sprache und ansprechenden grafischen Aufbereitung dient der Leitfaden als Einstieg und Guide für die Umsetzung der Exportkontrolle im eigenen Unternehmen. Das Konzept wurde zu einem Riesenerfolg. Aktuell ist der Leitfaden auf Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich – eine englische Übersetzung ist in Bearbeitung. Der Leitfaden kann unter fhgr.ch/exportkontrolle sowie auf den Plattformen von Swiss Global Enterprise (SGE), Staatssekretariat für Wirtschaft SECO sowie Swissmem durch alle interessierten Schweizer Unternehmen gratis heruntergeladen und genutzt werden.

«Die Wichtigkeit der Exportkontrolle auf so eine Weise zu erklären und die nötige Sensibilierung zu schaffen bei so einem trockenen Thema hat mich überrascht.»
Stella Schwarz, Gründerin und Geschäftsleiterin Serconec GmbH
«Fachwissen im Bereich der Exportkontrolle und eine strukturellen Vorgehensweise führten zum Leitfaden. Die Fachkenntnisse des FHGR-Teams sind sensationell.»
Peter Stump, Leiter Expert Services, Würth Logistics AG
 Portrait Urs Jenni
«Die Exportkontrolle ist für viele Schweizer High-Tech-KMU eine Herausforderung, die mit entsprechendem Wissen und Unterstützung gemeistert werden kann.»
Prof. Urs Jenni, Leiter, Schweizerisches Institut für Entrepreneurship (SIFE)
Team

Team

Dozent, Institutsleiter

Neben den Mitarbeitenden der FH Graubünden war folgende Person am Projekt beteiligt:

  • Lisa Bertsch
Weiterführende Information

Weiterführende Information

Beteiligte

Das Projekt wurde vom schweizerischen Institut für Entrepreneurship (SIFE) im Auftrag von Innosuisse umgesetzt.