Unternehmen erfolgreich transformieren: Strategieweiterbildung mit besonderem Fokus
Unternehmen und Organisationen sehen sich vermehrt mit technischen, sozialen und politischen Veränderungen konfrontiert. Dies stellt Führungskräfte vor schicksalhafte Herausforderungen. Sie müssen in der Lage sein, mit Komplexität und Unsicherheit umzugehen und ihre Organisationen neu auszurichten, oft gegen Widerstände von innen und aussen. Silvia Hofer befasst sich als Leiterin der ESTA – Klinik für Suchtbehandlung, einer Einrichtung der Suchthilfe Region Basel, mit solchen Herausforderungen. Deshalb hat sie sich für die Managementweiterbildung «CAS Strategy with Impact – strategische Erneuerung erfolgreich managen» entschieden.
Interview: Andreas Deuber / Bilder: FH Graubünden
Frau Hofer, Sie sind seit 2022 Leiterin der ESTA – Klinik für Suchtbehandlung. Wie hat sich Ihr bisheriger beruflicher Werdegang gestaltet?
Meine Berufslaufbahn ist eher unkonventionell verlaufen. Am Anfang stand eine kaufmännische Banklehre. Anschliessend war ich in der Werbung und im Marketing tätig. Dann absolvierte ich die Ausbildung zur Pflegefachfrau HF. Ich war mehrere Jahre in der Pflege tätig, schrittweise kamen Führungsaufgaben hinzu, danach leitete ich im Spitalwesen grosse Teams in den Bereichen Finanzen und Patientenadministration. Berufsbegleitend erwarb ich einen Master in Managed Health Care.
Worin besteht Ihre aktuelle Aufgabe?
Ich trage zusammen mit dem leitenden Arzt der ESTA die Management- und Fachverantwortung für die Suchtklinik.
Das «Certificate of Advanced Studies (CAS) Strategy with Impact» befasst sich mit unternehmerischer Transformation. Inwiefern sind Sie in Ihrem Berufsalltag von diesem Thema betroffen?
Nebst Wirksamkeit und Zweckmässigkeit ist auch die Wirtschaftlichkeit zu einem zentralen Thema im Gesundheitsbereich geworden und der Kostendruck steigt. Die Herausforderung im Bereich der unternehmerischen Transformation besteht darin, das wirtschaftliche Denken im Klinikalltag zu etablieren, was nicht immer einfach ist – denn im Zentrum steht stets das Patientenwohl. Ein zweites Transformationsfeld hängt mit dem Fachkräftemangel zusammen. In dieser neuen Realität müssen wir uns ganz konkret überlegen, wie wir uns als attraktive Arbeitgeberin positionieren können. Und drittens findet ein Umdenken bei der Behandlung von Suchterkrankungen statt. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen ist ein Wandel von der reinen Abstinenzorientierung hin zur Zieloffenheit im Gange. Natürlich wird weiterhin eine Überwindung des Suchtverhaltens angestrebt, doch sind die Erfolgsaussichten nachweislich besser, wenn ein Rückfall nicht gleich zum Therapieabbruch führt. Dies bedingt ein Umdenken in kultureller und fachlicher Hinsicht.
Wie gehen Sie vor, um dem hohen Transformationsbedarf gerecht zu werden?
Es ist zentral, dass die Mitarbeitenden ein Gesamtbild haben – eine Vision. Sie müssen wissen, wohin die Reise geht. Für mich als Führungsperson kommt es darauf an, dass ich sie als Individuen dort abholen kann, wo sie sind, und Schritt für Schritt den Wandel gemeinsam mit ihnen durchlaufe.
Was erwarten Sie vom «CAS Strategy with Impact – strategische Erneuerung erfolgreich managen»?
Ich will das Strategiethema und den Strategieprozess besser verstehen, denn unsere Organisation befindet sich aktuell in einem solchen Prozess. Der Fokus liegt für mich auf der Umsetzung. Ich möchte die Instrumente und Methoden verstehen und anwenden können, die in der Praxis zu einer erfolgreichen Transformation führen.
Das «CAS Strategy with Impact – strategische Erneuerung erfolgreich managen» ist eine Managementweiterbildung der FH Graubünden, die in Kooperation mit der Militärakademie der ETH Zürich angeboten wird. Der Lehrgang befähigt Führungskräfte von privaten und öffentlichen Unternehmen und Organisationen in den Bereichen Wirtschaft, Militär, Politik und Gesellschaft zur erfolgreichen Bewältigung der Herausforderungen im Zuge des dynamischen Wandels und zur Transformation ihres Unternehmens in eine strategisch agile Organisation.
Interview von
Prof. Dr. Andreas Deuber, Studienleiter, Institut für Management und Weiterbildung