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Gesund und ausgeglichen durch das Studium
Gesund und ausgeglichen durch das Studium

Gesund und ausgeglichen durch das Studium

In einem sich rasant wandelnden Bildungsumfeld stehen Studierende vor vielfältigen Herausforderungen und müssen oft einen Balanceakt zwischen Studium, Beruf und Privatleben meistern. Dabei können sie mit Überforderung, Selbstzweifeln, Motivationsmangel und Stress konfrontiert sein. Das Beratungsteam der FH Graubünden unterstützt die Studierenden und begleitet sie auf ihrem Weg. 

Text: Susanna Roffler / Bild: Shutterstock, zVg

Studierende stehen vor verschiedenen Herausforderungen, die sich negativ auf ihre körperliche und mentale Gesundheit auswirken können. Das Beratungsteam der FH Graubünden sieht leider immer wieder Studierende, die eine instabile oder schlechte gesundheitliche Verfassung haben. Dabei werden oft mentale Ursachen wie ein erhöhter Stresslevel oder eine unausgeglichene Lebensführung beobachtet, die nicht selten auf die Doppelbelastung durch Studium und Arbeit zurückzuführen sind. Die häufigsten Anliegen, mit denen Studierende die Beratungsstelle für ein Coaching aufsuchen, sind auf Überforderung, Stress und Erschöpfung zurückzuführen.

Arbeitsweisen der Beratungsstelle 

Was braucht es, um gesund durch das Studium zu kommen? Als Erstes ist es wichtig, den eigenen Grundbedürfnissen – wie Essen, Trinken, genügend Schlaf etc. – Rechnung zu tragen. Darüber hinaus werden die Studierenden während den Coachings auch im Zeit- und Selbstmanagement unterstützt. Dabei können die Visualisierung, Priorisierung und Organisation der jeweils anstehenden Aufgaben hilfreich sein. Es geht aber auch darum, regelmässige Pausen einzuplanen und diese so zu gestalten, dass Körper und Geist sich regenerieren können. Zur Pausengestaltung werden Inputs gegeben oder Entspannungstechniken vermittelt, die es den Betroffenen ermöglichen, neue Energien zu tanken. Apropos Energie: Im Coaching können auch der Energielevel analysiert und individuelle Strategien abgeleitet werden, um das Leben ausgeglichener zu gestalten. Solche Massnahmen sind sehr individuell: Sie umfassen beispielsweise die regelmässige Einplanung von Bewegung oder die Pflege von Hobbys und sozialen Kontakten. 

Bei allen Interventionen spielt die vertiefte Auseinandersetzung mit sich selbst eine entscheidende Rolle. Die Bewusstwerdung ist dabei der erste Schritt: Indem sich Studierende über ihr Denken, Fühlen und ihre Verhaltensweisen klar werden, können sie auch etwas daran ändern. Die in den Coachings erarbeiteten Massnahmen können im Alltag direkt angewendet werden und die erlernten Verhaltensweisen unterstützen die Studierenden ein Leben lang. Neue Verhaltensweisen zu erlernen und zu etablieren benötigt Zeit und bedingt ihre wiederholte Anwendung. Entsprechend steht das Beratungsteam über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Studierende beschreiben ihre Situation häufig so, als stünden sie im Nebel. Sie können keine klaren Wege erkennen und befürchten, falsch abzuzweigen oder abzustürzen. In den Einzelcoachings wird Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Die Coaches begleiten die Studierenden auf ihrem Weg, zeigen ihnen Möglichkeiten und Optionen auf, definieren gemeinsam kleine nächste Schritte und motivieren sie, diese umzusetzen. Dazu verfügen die Coaches über ein breites Repertoire an Tools und gehen individuell auf jeden Fall ein.

Beratungsstelle für Studierende

Die Beratungsstelle  ist Teil der Student Services. Sie bietet Dienstleistungen für immatrikulierte Studierende in Bachelor- und konsekutiven Masterstudiengängen an. Neben Einzelcoachings zu persönlichen Anliegen werden durch die betrieblichen Mentorinnen und ausgebildeten Coaches Susanna Roffler und Malgorzata (Gosia) Suter auch massgeschneiderte Workshops zu aktuellen Studienthemen angeboten. Dabei setzen die Coaches ihr umfangreiches Wissen und ihre wertvolle Praxiserfahrung ein.

Stimmen von Studierenden 

Es gibt auch Studierende, die von Krankheitsbildern betroffen sind. Die Multimedia-Production-Studentin Patricia Birkenmeier berichtet: «Letztes Jahr wurde bei mir die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ADHS diagnostiziert. Da wurde mir endlich klar, weshalb ich immer immense Mühe hatte, mich an Lernpläne zu halten oder warum ich immer wieder Arbeiten auf den letzten Drücker abgegeben habe. Im Coaching konnte ich mich durch die empathische und offene Art der Begleitperson öffnen. Unsere Treffen verliefen mit dem Ziel, den «Berg» des Studiums in kleinere Teilschritte aufzuteilen und sich Klarheit bezüglich der eigenen Ressourcen und individuellen Handlungsmöglichkeiten zu verschaffen. Es war hilfreich für mich, regelmässig meinen Energielevel im Blick zu behalten.»

Und Weda Mugwyler, Betriebsökonomie-Studentin, meint: «Es war mir bewusst, dass ich in meinem Studium Unterstützung in alltäglichen Situationen benötigte. Besonders ansprechend war der Workshop «Schluss mit der Aufschieberitis», der ein Problem thematisierte, mit dem ich selbst zu kämpfen hatte, insbesondere im Hinblick auf meine Bachelor Thesis. Ebenso nützlich war für mich die Visualisierung von komplexen Sachverhalten auf eine übersichtliche Art. So konnte ich schrittweise daran arbeiten, den Druck, den ich mir selbst auferlegt hatte, abzubauen, was eine grosse Erleichterung für mich war.» 

Multimedia-Production-Studentin Patricia Birkenmeier hat sich kleine Ziele gesetzt und gelernt die Ressourcen entsprechend aufzuteilen.
Multimedia-Production-Studentin Patricia Birkenmeier hat sich kleine Ziele gesetzt und gelernt die Ressourcen entsprechend aufzuteilen.
Betriebsökonomie-Studentin Weda Mugwyler hat daran gearbeitet Druck abzubauen.
Betriebsökonomie-Studentin Weda Mugwyler hat daran gearbeitet Druck abzubauen.

Im herausfordernden Studienalltag ist es für die Studierenden wertvoll zu wissen, dass sie auf ihrem Weg nicht allein sind, auch wenn sie ihre Schritte allein gehen dürfen. Das Team der Beratungsstelle versteht sich als Wegbegleiter, der die Studierenden in herausfordernden Momenten unterstützt. Somit trägt die Beratungsstelle der FH Graubünden wesentlich dazu bei, Studierende in Bezug auf eine ausgeglichene Lebensgestaltung und eine effiziente Selbstregulation zu coachen und zu trainieren. Die Studierenden von heute sind die Arbeitnehmenden von morgen und es liegt im Interesse aller, dass sie wissen, wie mit persönlichen Herausforderungen umzugehen ist und wie sie sich selbst dabei führen können. 

Ein Coaching könne dazu beitragen, neue Gewohnheiten zu entwickeln, persönliche Hürden zu überwinden und ein ausgeglichenes Leben zu gestalten, sagen die beiden Studentinnen Patricia Birkenmeier und Weda Mugwyler. Die Zeit, während der sie das Coaching in Anspruch genommen haben, sei eine der aufschlussreichsten Phasen ihres ganzen Studiums gewesen, so ihr Fazit.

Drei Tipps für ein ausgeglichenes und gesundes Leben:

  1. Planen Sie bewusst Auszeiten ein und überlegen Sie sich, wie Sie sie gestalten wollen. Was tut Ihnen gut? (Natur, Sport, Kreativität, im Gras liegen und den Wolken zuschauen? Stellen, Sie wenn nötig, einen Wecker.)
  2. Reflektieren Sie regelmässig Ihre Gedanken und Einstellungen. Was beschäftigt Sie? Welche Denkweisen und Haltungen könnten Sie stärken?
  3. Abendritual: Überlegen Sie sich drei Dinge, für die Sie heute dankbar sind. Was lief gut? Was hat Sie zum Lachen gebracht?

Beitrag von

Susanna Roffler, Leiterin Beratungsstelle Student Services