Mit dem Fachhochschulzentrum wird in Chur nicht nur ein Identifikationsort für den Bündner Hochschulraum geschaffen, sondern auch eine zukunftsorientierte Bildungs-, Forschungs- und Arbeitsstätte für den Kanton. Und die FH Graubünden erhält die einmalige Chance, ihre dezentralen Standorte an einem Ort zu vereinen.

An der Pulvermühlestrasse in Chur entsteht das neue Fachhochschulzentrum der Architekten Giuliani Hönger. Das bekannte kupferne Hauptgebäude wird durch einen Neubau auf der gegenüberliegenden Strassenseite ergänzt, wo auch das bestehende Schaltgebäude mit neuer Nutzung in den zukünftigen Campus miteinbezogen wird.

Die FH Graubünden ist eine innovative, unternehmerische Fachhochschule mit über 2400 Studierenden. Aus der erfolgreichen Weiterentwicklung ihrer Bachelor-, Master- und Weiterbildungsangebote während der letzten Jahre und dem Anstieg der Studierendenzahlen resultierte das Bedürfnis nach einem neuen Fachhochschulzentrum.

Städte sind Lebensräume, die es zu gestalten gilt. Gerade auch vor dem Hintergrund des Klima-wandels ist dies eine grosse Herausforderung. Studierende des Bachelorstudiums Multimedia Production hatten im Juni 2022 im Rahmen des Projekts IMPETUS die Möglichkeit, in Rotterdam ihre Visionen einer lebenswerten Stadt zu skizzieren.

Mit dem Start der Studienrichtung Mobile Robotics im September 2020 hat auch der Aufbau des Mobile Robotics Lab an der FH Graubünden begonnen - einem physischen Ort, an dem gleichzeitig gelehrt, geforscht und diskutiert werden kann. Vieles wurde bisher erreicht, doch das Fachhochschulzentrum bietet zusätzliche Chancen.

Moderne Büroumgebungen muten heutzutage oft eher wie Privatwohnungen als wie Arbeitsräume an. Bürogestaltung mit Wohlfühlfaktor liegt immer mehr im Trend. Doch ist das wirklich das, was uns glücklich und produktiv macht? An der Fachhochschule Graubünden wird im Hinblick auf den neuen Campus dieser Frage nachgegangen.

La Scuola universitaria professionale dei Grigioni implementa l’interazione con la periferia del cantone grazie a due "laboratori reali". Sono uffici radicati sul posto che garantiscono, con un’occupazione personale, la vicinanza alla popolazione della valle e servono all'attuazione congiunta di progetti.

Die FH Graubünden realisiert mit «Reallaboren» Schnittstellen in der Bündner Peripherie. Es handelt sich dabei um lokal verankerte Büros, die durch eine personelle Besetzung die Nähe zur Talbevölkerung sicherstellen und gemeinsam mit dieser Projekte umsetzen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Regionalentwicklung geleistet.

Ein Campus für die FH Graubünden ist ein Geschenk der Bevölkerung an die Fachhochschule. Diese kann im Gegenzug dem Kanton und der Bevölkerung mit ihrer Forschung etwas zurückgeben. Ein Beispiel dafür ist das Projekt EVA, ein empirischer Verdichtungsansatz im Bereich Raumplanung und Siedlungsentwicklung.

Die höchste Umweltbelastung der FH Graubünden verursacht das Auto. 60 Prozent der Gesamtemissionen entstehen durch die Mobilität. Einen erstaunlich kleinen Anteil machen Abfall, IT, Verpflegung und Strom aus. Die Nachhaltigkeitsbeauftragte Livia Somerville hat den ökologischen Fussabdruck der Fachhochschule untersucht.

Das KMU-Zentrum der FH Graubünden unterstützt die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen aus dem Kanton Graubünden und in der Ostschweiz. Es bietet Beratung und verbindet Unternehmen jeder Art mit den Leistungen und Kompetenzen der Fachhochschule und im vielfältigen Ökosystem von Akteuren und Fördermitteln.

Um eine moderne Lernumgebung gewährleisten zu können, braucht es verschiedene Arten von Räumen. Dabei darf ein autonomer Begegnungsraum für Studierende nicht fehlen. Dieser dient etwa dem Ziel, als Gemeinschaft zusammenzukommen und sich weiterzuentwickeln. Studierende wünschen sich einen solchen im neuen Fachhochschulzentrum.

Gewisse Staaten und politische Systeme missachten die akademische Freiheit systematisch. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in ihrer Arbeit behindert, bedroht, entlassen oder inhaftiert. Das internationale Netzwerk Scholars at Risk setzt sich für den Schutz dieser Menschen ein. Auch die Fachhochschule Graubünden ist Teil davon.

Die FH Graubünden setzt im Rahmen des Bundesprogramms «Chancengleichheit von Frauen und Männern an den Fachhochschulen» vielfältige Massnahmen und interne Projekte um, die zur Förderung der Chancengleichheit und zur Weiterentwicklung ihres Profils beitragen. Das Thema soll in der Hochschulkultur verankert werden.

Als Kantonsbaumeister steht Markus Dünner jenem Amt vor, das für das Immobilienmanagement des Kantons Graubünden zuständig ist – also auch für das Fachhochschulzentrum der FH Graubünden. «Dieses Projekt hat einen grossen Einfluss auf unser Leben hier, auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft», sagt der Chef des Hochbauamts im Interview.

In der rund 60-jährigen Geschichte der Fachhochschule Graubünden wurde an den verschiedensten Orten studiert, geforscht und gearbeitet. Einer, der die Gebäudeodyssee der Fachhochschule fast von Anfang an und bis zu seiner Pensionierung miterlebt hat, ist Sepp Tschirky. Auf das Fachhochschulzentrum wartet er gespannt.