Next Stop: Tel Aviv
Artificial Intelligence, Blockchain, Robotics: Diese und weitere Trends sind aktuell in aller Munde. Was neue Technologien für bestehende Geschäftsmodelle oder die Gründung eines Start-ups bedeuten, lernen die Weiterbildungsstudierenden hautnah an den innovativsten Schauplätzen der Welt.
Text: Yannick Möhr / Bild: FH Graubünden
Die Studierenden der Executive-MBA-Programme der FH Graubünden sind im Normalfall Führungskräfte des mittleren bis oberen Kaders in Schweizer Unternehmen und nebst dem Studium voll berufstätig. Sie beschäftigen sich im Berufsalltag mit Fragen, wie neue Technologien ihr bestehendes Geschäftsmodell beeinflussen, wie Innovationen in Anwendungen und Geschäftsmodelle integriert werden können und welche Trends zukünftig Chancen und Risiken darstellen.
Das Institut für Management und Weiterbildung (IMW) bildet Executive MBAs in den Studienrichtungen General Management, Digital Transformation, New Business Development und Smart Marketing aus. Die Ambition des IMW ist es, Studienreisen zu den weltweit innovativsten Start-up-Hubs durchzuführen und so den Studierenden eine bestmögliche Weiterbildung am Puls der Zeit anzubieten. Dies kann über die Einbindung in den Unterricht oder, wie am Beispiel von Tel Aviv erläutert, als Angebot für unsere Alumni geschehen.
Während des Studiums absolvieren die Weiterbildungsstudierenden je nach Wahl ihres Executive MBA ein bis zwei Study Trips. Die Themenschwerpunkte dieser Wochen sind standortspezifisch und werden ergänzend auf die regulären Unterrichtsmodule abgestimmt. Unabhängig von den Destinationen und Fokusthemen bieten diese Studienreisen vor allem die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern, neue Impulse und Ideen mitzunehmen und das persönliche Netzwerk auszubauen.
Aktuell führen die Executive-MBA-Programme der FH Graubünden die Studierenden an folgende Hotspots der Welt: ins Silicon Valley, nach Berlin und nach Tel Aviv.
Silicon Valley – Mass aller Dinge?
Das Gebiet zwischen San Francisco und San José, besser bekannt als Silicon Valley, ist die Heimat vieler Hightech-Giganten und Start-ups. Fokus des einwöchigen Study Trips ist es, den Studierenden das einzigartige Ökosystem mit all seinen Mitwirkenden aufzuzeigen. Sie lernen unter anderem Wissenswertes über die Rolle von Venture Capitalists, Accelerator- und Incubator-Programme, Universitäten und die Wichtigkeit eines persönlichen Netzwerkes.
In Zusammenarbeit mit Alex Fries, Venture Capitalist vor Ort, wird das intensive Programm zusammengestellt. Von Start-up-Pitches über die Stanford University bis hin zu weltbekannten Unternehmen wie Tesla, Facebook und Netflix: Das Spektrum könnte nicht breiter sein.
Bei den verschiedenen Unternehmensbesuchen erhalten die Studierenden einen Einblick in die Arbeitswelt internationaler Grosskonzerne. Andererseits haben sie auch die Möglichkeit, bei diversen Start-up-Pitches dabei zu sein und sich mit Unternehmerinnen und Unternehmern über ihr Geschäftsmodell und ihre persönlichen Antreiber zu unterhalten. Insbesondere in Gesprächen mit Gründerinnen und Gründern lernt man die teils starken kulturellen Unterschiede kennen. Der offene Ideenaustausch, der Umgang mit Risikofreudigkeit und möglichem Scheitern, das proaktive Netzwerken und vieles mehr zeigen auf, dass das Silicon Valley anders tickt, als wir es in der Schweiz aus unseren Kreisen kennen. Vor einem Jahr überzeugte ein US-Start-up eine Gruppe von FH Graubünden-Studierenden so sehr, dass diese sogar in dieses Start-up investierten.
Berlin – «arm, aber sexy»
Mit diesen Worten beschrieb der ehemalige Bürgermeister Klaus Wowereit die Stadt im Jahr 2003. Dies sollte heute nicht mehr allzu wörtlich genommen werden. Die im Vergleich zu anderen Hotspots günstigen Lebenshaltungskosten locken nach wie vor Unternehmerinnen und Unternehmer aus aller Welt an. Daraus entstand eine nicht nur in Deutschland renommierte Start-up-Szene.
Aufgrund dieser Voraussetzungen liegt der Fokus der FH Graubünden-Studienwoche in Berlin auch auf Start-ups. Die Unternehmensbesuche sind themenspezifisch organisiert, wobei insbesondere Mobility-, E-Commerce-, Fintech- und Social-Start-ups besucht werden. Als Startschuss erhalten die Studierenden den realen «Case» eines Start-ups als Auftrag. Dieser wird im Verlauf der Woche in Kleingruppen bearbeitet und zum Abschluss der Studienreise als Kompetenznachweis präsentiert.
Tel Aviv – the Start-up Nation
Auf den Slogan «the Start-up Nation» sind Israel und insbesondere Tel Aviv besonders stolz. So wird häufig erwähnt, dass Israel die höchste Start-up-Dichte der Welt hat. Die Jungunternehmen profitieren von diversen staatlichen Fördermassnahmen. Insbesondere die vielen Accelerator-Programme und die aktive Zusammenarbeit mit dem Militär sind hervorzuheben. Dementsprechend haben israelische Start-ups ihre Fokusthemen vielfach in den Bereichen Artificial Intelligence, Robotics, Cyber Security und Drohnen.
Aufgrund der heutigen Relevanz dieser Themenschwerpunkte wurde im März 2019 eine einwöchige Alumnireise ‒ exklusiv für Ehemalige der Executive MBAs «Digital Transformation» und «New Business Development» ‒ durchgeführt. Die Teilnehmenden lernten vor Ort von den Vorreitern in diesen Themenbereichen und bekamen ein Gespür dafür, welche neuen Ansätze und Lösungen inskünftig auf den Markt kommen. Seitens IMW konnte der Study Trip ideal zur Aktualisierung der Studieninhalte genutzt werden. Die Einbindung dieser Studienreise in das Weiterbildungsangebot der FH Graubünden wird aktuell überprüft.
Shenzhen, London, Stockholm: What’s next?
Um unseren Studierenden und Alumni die bestmögliche, stets aktuelle Weiterbildung anbieten zu können, werden laufend neue Destinationen für Studienreisen geprüft. Aktuell sind dies Shenzhen, London und Stockholm. Shenzhen wäre insbesondere aufgrund der Umsetzungsgeschwindigkeit vor Ort spannend, London wegen der thematischen Fokussierung auf Fintech-Unternehmen und Stockholm wegen des Themenschwerpunkts Smart City.