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Technologien, Kreislaufwirtschaft und die Rolle der Lehre
Innovation im Kampf gegen die Klimakrise

Innovation im Kampf gegen die Klimakrise

Die Klimaziele bis 2050 erfordern tiefgreifende gesellschaftliche und technologische Transformationen. Schlüsselbereiche wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und negative Emissionstechnologien spielen zentrale Rollen und tragen dazu bei, die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken. In der akademischen Lehre werden diese zukunftsweisenden Themen aufgegriffen, um Studierende auf die Anforderungen einer nachhaltigen und innovativen Wirtschaft vorzubereiten.

Text: Ivan Nikitin / Bild: FH Graubünden

Die Klimakrise ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit, möglicherweise sogar der Menschheitsgeschichte. Um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Klimaziele bis 2050 zu erreichen, insbesondere die Klimaneutralität, sind tiefgreifende gesellschaftliche und technologische Anstrengungen erforderlich. Dabei spielen Innovationen eine besondere Rolle, indem sie einerseits den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erst ermöglichen und anderseits die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels stärken.

Neben Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und grüne Wasserstoffproduktion ist die Umstellung von linearen auf zirkuläre Wirtschaftsmodelle ein zentraler Bestandteil der notwendigen Transformationen. Eine Kreislaufwirtschaft reduziert den Ressourcenverbrauch und minimiert Abfälle, indem Produkte so gestaltet werden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer recycelt oder in andere Kreisläufe zurückgeführt werden können. Innovationen in Materialwissenschaften und Recyclingtechnologien werden entscheidend für eine nachhaltige und ressourcenschonende Zukunft sein. Das Zentrum für Betriebswirtschaftslehre war ein Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Die Module «Nachhaltige Entwicklung 1 und 2» werden in der Zwischenzeit in verschiedenen Studiengängen der FH Graubünden angeboten. Insbesondere das Modul «Nachhaltige Entwicklung 1» soll Studierende dazu befähigen, nachhaltige Entwicklung in allen Lebensbereichen zu reflektieren und umzusetzen. Im Folgemodul «Nachhaltige Entwicklung 2», welches aktuell ein Wahlmodul ist, werden Themen wie Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Geschäftsmodelle, Geschäftsmodellinnovationen sowie Herausforderungen und Chancen der nachhaltigen Entwicklung behandelt. Durch Fallstudien, interaktive Workshops und Kooperationen mit Unternehmen erhalten die Studierenden praxisnahe Einblicke und können ihre Kenntnisse direkt in realen Szenarien anwenden. Ziel ist es, die Studierenden nicht nur mit den theoretischen Grundlagen vertraut zu machen, sondern sie auch zu befähigen, zirkuläre Konzepte umzusetzen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. 

Die Rolle neuer Technologien in der Wirtschaft von morgen

Neben der Kreislaufwirtschaft werden in diesem Zusammenhang auch künstliche Intelligenz und «Internet of Things» eine grosse Rolle spielen und Nachhaltigkeit fördern. Dennoch, wie neuere Studien zeigen, wird es trotz der bisherigen als auch angedachten Bemühungen wahrscheinlich notwendig sein, einen Teil des bereits ausgestossenen CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen. Negative Emissionstechnologien wie Direct Air Capture, Bioenergie mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie die Aufforstung werden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Mit Ausnahme der Aufforstung stehen diese Technologien jedoch noch am Anfang ihrer Entwicklung und bedürfen signifikanter Investitionen, welche weitere Innovationen ermöglichen, sowie umfangreicher Bemühungen, um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Die FH Graubünden als Ganzes und damit auch das Zentrum für Betriebswirtschaftslehre sind bestrebt, diese aufkommenden Technologien in ihre Lehrpläne zu integrieren, um den Studierenden ein umfassendes Verständnis für ihre Potenziale, Herausforderungen und wirtschaftlichen Implikationen zu vermitteln. Die Studierenden sollen lernen, wie solche Technologien in unternehmerische Strategien integriert werden können und welche wirtschaftlichen, ökologischen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen zu berücksichtigen sind. Zudem wird in der Lehre betont, wie wichtig es ist, frühzeitig ein Verständnis für aufkommende Technologien zu entwickeln, um als Führungskraft in der Wirtschaft aktiv zur Gestaltung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Technologien beizutragen.

Eine Gemeinschaftsaufgabe 

Hochschulen und ihre Absolventinnen und Absolventen sind schlussendlich die Katalysatoren für gesellschaftlichen und technologischen Wandel. Sie liefern wissenschaftlich fundierte Empfehlungen und fördern die Zusammenarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Der gesellschaftliche und technologische Wandel ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die das Engagement aller Akteure erfordert. Eine nachhaltige Entwicklung und die Klimaziele bis 2050 können nur erreicht werden, wenn technologische Innovationen, gesellschaftliche Veränderungen und politische Rahmenbedingungen Hand in Hand gehen. Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Negative Emissionstechnologien bilden das Fundament dieser 

Beitrag von

Prof. Dr. Ivan Nikitin, Dozent, Zentrum für Betriebswirtschaftslehre