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Impulsgeberin für die regionale Wirtschaft
Impulsgeberin für die regionale Wirtschaft

Impulsgeberin für die regionale Wirtschaft

Die Fachhochschule Graubünden unterstützt mit ihren Tätigkeiten den Kanton nicht nur dabei, sich weiterzuentwickeln und sich für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten, sie ist auch ein wichtiger wirtschaftlicher Treiber in Graubünden. Mit einem Franken aus kantonalen Mitteln wird durch die Hochschule eine Wertschöpfung von mindestens 4.30 Franken ausgelöst. Mit ihrer Forschungstätigkeit unterstützt sie ausserdem den regionalen technischen Fortschritt.

Text: Jürg Kessler / Bild: Ralph Kohler (FH Graubünden)

Als einzige Fachhochschule in der Region übernehmen wir eine zentrale Antennenfunktion für die Wirtschaft im Kanton Graubünden. Durch unsere nationale Ausrichtung und internationalen Erfahrungen in der Forschung können wir Wissen in regionale Projekte einbringen und so zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit beitragen. Dank unseren national ausgerichteten, teilweise einmaligen Nischenangeboten, die auf die Bedürfnisse der Region eingehen, können wir überhaupt wachsen und ein vielseitiges Studienangebot auch für die jungen Menschen im Kanton entwickeln und anbieten. Ein Fünftel aller Absolvierenden der FH Graubünden bleibt nach dem Studium in Graubünden – und mittlerweile sind 20 Prozent unserer Studierenden Bündnerinnen und Bündner. Wir bieten also auch grosse Chancen für die Jugend Graubündens. Mit unserer speziellen Teilzeitstruktur in den Studiengängen ermöglichen wir, dass Studierende in ihren Tälern arbeiten und leben und trotzdem ein Studium absolvieren können. Durch zahlreiche Kooperationsvereinbarungen manifestieren die regionalen Unternehmen zudem, dass unsere Studiengänge ihren Bedürfnissen entsprechen. Die FH Graubünden gewährleistet damit eine vielseitige, struktur- und entwicklungsgerechte Versorgung des Arbeitsmarktes mit Fach- und Führungskräften sowie unternehmerischem Wissen.

Wertschöpfung gesteigert

Unsere Beiträge zur Steigerung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit orientieren sich denn auch an der Hochschul- und Forschungsstrategie des Kantons Graubünden. Die thematischen Schwerpunkte unserer Fachhochschule sind abgestimmt auf die Strukturen, Entwicklungsziele und Herausforderungen des Kantons. In den vergangenen Jahren hat sich die FH Graubünden zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor in Graubünden entwickelt, wie eine im vergangenen Herbst veröffentlichte Studie der BAK Economics AG und der econcept AG zeigt. Im Jahr 2021 erwirtschaftete sie mit den 15 Millionen Franken kantonaler Gelder 47.6 Millionen Franken. Dieser Betrag stellt den Beitrag der Fachhochschule zur Wirtschaftskraft des Kantons Graubünden dar. Stellt man den ganzen Wertschöpfungseffekt in Relation zur Gesamtwirtschaft, entspricht dies einem Anteil von etwa 0.5 Prozent an der kantonalen Wirtschaftskraft. Pro kantonalem Beitragsfranken entsteht demnach eine Bruttowertschöpfung von 4.30 Franken. 2015 wurde durch die Hochschule noch eine Wertschöpfung von 3.50 Franken pro Beitragsfranken ausgelöst. Darüber hinaus gehen vom Betrieb der Fachhochschule verschiedene Impulse für die regionale Wirtschaft aus. Hierzu gehören der Einkauf von Gütern und Dienstleistungen bei regionalen Betrieben und die Konsumausgaben der Angestellten sowie der Studierenden im Kanton.

Regionalwirtschaftliche Effekte der Fachhochschule Graubünden

Sinn und Zweck öffentlicher Institutionen bestehen im weitesten Sinne darin, den Bedürfnissen der Gesellschaft zu dienen. Auch die Fachhochschule Graubünden hat gemäss ihrem Leistungsauftrag «zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Kantons und seiner Regionen beizutragen.» Mit der Wirkungsanalyse zu den regionalwirtschaftlichen Effekten der FH Graubünden im Kanton wurde evaluiert, wie gut die Fachhochschule diesem Leistungsauftrag gerecht wird. Link zur Studie

Ein substanzieller Teil der Wertschöpfung ist für den Kanton

Graubünden auch steuerlich abschöpfbar. Hierzu gehören die Bruttolöhne und -gehälter der im Kanton Graubünden ansässigen Mitarbeitenden (CHF 21.9 Mio.) sowie der Grossteil der indirekten regionalen Wertschöpfungseffekte in anderen Branchen (CHF 17.3 Mio.). Hinzu kommt, dass die rund 20 Prozent der Absolvierenden, die in Graubünden bleiben, hier ebenfalls Steuern an den Kanton und die Wohnortgemeinde entrichten.

Lange Tradition in der Ausbildung von Fachkräften

Die Fachhochschule Graubünden hat eine lange Tradition bei der Ausbildung von Fachkräften, gerade im für Graubünden so wichtigen Bereich Technik. Als sie am 5. Oktober 1963 gegründet wurde, war der Fachkräftemangel in technischen Berufen der Beweggrund, in der Region eine solche Institution zu eröffnen. Das riesige Wirtschaftswachstum der 1950er- und 1960er-Jahre hatte zu einem grossen Mangel an Technikern und Ingenieuren in Graubünden geführt. Schon das damalige Abendtechnikum leistete mit der Ausbildung dieser gefragten Fachkräfte einen wichtigen Beitrag für die Region. Und auch heute noch trägt die Bündner Fachhochschule mit ihrem Studienangebot und ihrer angewandten Forschung dazu bei, den Braindrain im Kanton zu verringern. Eine hohe Bedeutung für den Forschungsstandort Graubünden haben die Zukunftstechnologien und der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich dürfte in den nächsten Jahren stetig steigen. Mit unseren Forschungsschwerpunkten, beispielsweise in den Bereichen Sensorik, Robotik oder Photonik, übernehmen wir eine wichtige Rolle im regionalen Innovationssystem. Mit dem Aufbau entsprechender Kompetenzen und durch die Einführung von Studiengängen im Fachbereich «Medien, Technik und IT» bilden wir die benötigten Fachkräfte der Zukunft aus. Mit unseren Weiterbildungsprogrammen bringen wir zudem Berufspraktikerinnen und ‑praktiker im Kanton in ihrer beruflichen Entwicklung weiter und unterstützen somit die Wirtschaft bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen.

Fachhochschulzentrum sichert Infrastrukturfunktion

Eine wichtige Bedeutung für die regionale Wirtschaft hat gemäss Bericht der BAK Economics AG und der econcept AG der geplante Neubau des Fachhochschulzentrums. Durch das Zentrum werde die künftige Infrastrukturfunktion der FH Graubünden für die regionale Wirtschaft abgesichert und ausgebaut, schreiben die Autorinnen und Autoren. Das neue Fachhochschulzentrum ermöglicht es uns, betriebliche Prozesse zu optimieren, den interdisziplinären Austausch zu fördern und den Wissens- und Technologietransfer zu stärken. Das Fachhochschulzentrum löst während der Entwicklungs- und Bauphase aber auch regionalwirtschaftliche Impulse aus. Denn mit den Bruttoinvestitionen in der Höhe von 178 Millionen Franken sind zahlreiche Aufträge für regionale Unternehmen verbunden. Ein substanzieller Teil der Investitionsausgaben bleibt in Form von Wertschöpfung der regionalen Wirtschaft im Kanton.
Wir leisten mit unseren Beiträgen für die Region einen wichtigen Beitrag für die Innovations- und Wirtschaftskraft unseres Kantons.

Beitrag von

Prof. Jürg Kessler, Rektor und Vorsitzender Hochschulleitung