Die Fachhochschule Graubünden als attraktive Arbeitgeberin
Die Attraktivität der FH Graubünden als Arbeitgeberin lebt vom guten Image des Lehr- und Forschungsbetriebs. Für Mitarbeitende, jetzige oder zukünftige, sind neben einem interessanten Job weitere Aspekte wichtig, etwa die Identifikation mit den Leistungen der Fachhochschule und die Lebensqualität.
Text: Thomas Maegli / Bild: FH Graubünden
Einen Beitrag über die FH Graubünden als attraktive Arbeitgeberin zu schreiben, der sich von all den anderen Artikeln über interessante Firmen unterscheidet, ist gar nicht so einfach. Die Fragestellung berührt aber genau den Kern: Was hebt uns vom Einheitsbrei und den unzähligen Hochglanzprospekten anderer Firmen und Organisationen ab? Wie positionieren wir uns glaubhaft als Arbeitgeberin, um uns auf dem Arbeitsmarkt positiv zu differenzieren?
Ein kurzer Ausflug in die Fachliteratur zeigt, wie die Attraktivität als Arbeitgeberin definiert und gemessen wird: Mittels Umfragen werden sowohl die Mitarbeitenden als auch externe Anspruchsgruppen befragt. Die Hauptfragen lauten: Empfehle ich die FH Graubünden meinen Freunden und Verwandten? Ziehe ich die FH Graubünden als Arbeitgeberin in Betracht? Aus diesen Ergebnissen lässt sich die Stärke ihrer Attraktivität bemessen, die Ist-Grösse bestimmen. Ungleich interessanter ist dabei noch die Frage, wie sich diese Attraktivität positiv beeinflussen lässt. Neben der Identifikation mit den Produkten und Dienstleistungen sind die Work-Life-Balance und die Arbeitsplatzsicherheit hierfür die wichtigsten Faktoren. Die Firma Universum führt jedes Jahr eine weltweite Umfrage bei Hochschulstudierenden durch, um die attraktivsten Arbeitgeberinnen zu küren. Zusätzlich werden auch die Karrierekriterien abgefragt. Bei 12 000 Studierenden in der Schweiz lag das Kriterium Work-Life-Balance im Jahr 2019 an oberster Stelle!
Gut aufgestellt und konkurrenzfähig
Was bedeutet das für die FH Graubünden? Work-Life-Balance können wir bieten. Mit den flexiblen Arbeitszeitmodellen und der modernen Infrastruktur – alle Mitarbeitenden mit Computer haben einen Laptop – besteht die Möglichkeit, neben der Arbeit auch Familie und Freizeit in einer wunderschönen Region zu erleben. Die Lebensqualität ist hoch. In 30 Minuten bin ich auf der Piste, in gut einer Stunde in Zürich und in drei Stunden in Mailand. Aufgrund der das Leben bestimmenden Coronapandemie und des erneut virtuellen Lehrbetriebs mag die Arbeitsbelastung für viele Mitarbeitende aktuell höher sein als in einem normalen Jahr. Umso wichtiger sind die Möglichkeiten, sich in den Bergen zu erholen oder auszutoben. Mit dem «Arbeitsort Graubünden» sind wir in dieser Krise, aber auch sonst, gut aufgestellt.
Der eigentliche Zweck der FH Graubünden ist, neben der Forschung, die Aus- und Weiterbildung. Der Sinn ist einfach zu vermitteln und sehr positiv besetzt. Die Mitarbeitenden können sich mit der FH Graubünden identifizieren. Unser Engagement für lebenslanges Lernen spricht breite Teile der Bevölkerung an. Als selbstständige öffentlich-rechtliche Arbeitgeberin sind wir der kantonalen Gesetzgebung unterstellt und entsprechend sicher sind die Arbeitsplätze. Andererseits ist ein Grossteil der wissenschaftlichen Mitarbeitenden auf drei bis fünf Jahre befristet angestellt. Die Fachhochschulen leben vom Austausch der Mitarbeitenden mit der Privatwirtschaft, und vice versa. Das unterscheidet unsere DNA von der einer Universität, die akademische Karrieren favorisiert und geradlinigere Lebensläufe ermöglicht. Diese kurze Analyse zeigt, dass die FH Graubünden gut aufgestellt ist und auf dem Arbeitsmarkt mithalten kann.
Wir bieten hohe Lebensqualität: Den kommenden Generationen bieten wir attraktive Arbeitsplätze. Mit der Lebensqualität und der Region können wir punkten. Die Sinnhaftigkeit und die sicheren Arbeitsplätze sind weniger stark differenzierend. Unsere direkte Konkurrenz, die anderen Fachhochschulen und die Universitäten, sind ähnlich aufgestellt und schlafen nicht. Wie schaffen wir es, uns trotzdem von den anderen Fachhochschulen (neben dem Standortfaktor) stärker abzuheben? Indem wir unsere Stärken selbstbewusst ausspielen, nicht im Selbstmitleid versinken und nicht über all das jammern, was wir nicht sind oder noch nicht haben: Fachhochschul-Campus, Löhne wie im Unterland, Google-Arbeitswelten ...
Wir sind persönlich: Mit unserer Grösse von 300 Mitarbeitenden und über 450 Lehrbeauftragten sind wir im Vergleich zur Konkurrenz klein. Wir kennen jedoch unsere Mitarbeitenden und kümmern uns um ihre persönliche Entwicklung. Wir sind kein anonymer Betrieb; wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander, sprechen uns in der Du-Form an und kennen die Kolleginnen und Kollegen der Hochschulleitung persönlich. Die Kleinsten sind meist die Frechsten: Das erlaubt es uns, als Fachhochschule Themen anzusprechen, die sich andere nicht getrauen.
Wir sind innovativ: Der dritte Punkt, der uns von anderen Fachhochschulen unterscheidet, hat nur bedingt mit Grösse zu tun: Wir sind innovativ und schnell. Es gibt kaum eine Konkurrentin, die so agil auf die Nachfrage im Markt reagiert und neue Studiengänge aus dem Boden stampft wie wir. Der Erfolg unserer Nischenstrategie gibt uns recht. Unsere neuen, innovativen Arbeitsplätze – gepaart mit individuellen Entscheidungs- und Handlungsspielräumen – sind attraktiv für die Mitarbeitenden. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor gibt uns die Sicherheit, den Finger am Puls der Zeit zu haben.
Wenn ich das alles so überfliege, fühle ich eine Genugtuung, in dieser intensiven Zeit mit dabei zu sein und als Personalleiter gemeinsam mit allen Mitarbeitenden die Fahne der Arbeitgeberin nach aussen zu tragen und Werbung für unsere Fachhochschule zu machen. Bei all den positiven Aspekten gibt es verschiedene Bereiche, die wir weiter verbessern müssen, um es mit der Konkurrenz auch in Zukunft aufnehmen zu können. Ich verzichte an dieser Stelle auf eine Auflistung und belasse es bei der Aufzählung unserer positiven Attribute: Lebensqualität, persönlich und innovativ! Ich möchte mich bei allen Mitarbeitenden bedanken, dass sie unsere Fachhochschule zu dem machen, was sie heute ist: Ein kleiner Fels in der Brandung in dieser aussergewöhnlichen Zeit.
Beitrag von
Thomas Maegli, Personalleiter, Zentrale Dienste