Wichtigkeit der Interdisziplinarität für den Tourismus aus Sicht eines Hoteliers
Essen, Trinken und Schlafen ist «out». Kein Mensch reist, um auswärts zu essen, zu trinken oder zu schlafen. Ob geschäftlich oder privat: Die Reisegründe sind andere. Diese gilt es als Touristikerin respektive Touristiker zu kennen. Im Freizeittourismus geht es künftig darum, Erlebnisse zu schaffen – und zwar reale und digitale. Und um einem Gast ein Erlebnis zu bieten, müssen verschiedene Angebote – oder eben Disziplinen – zu einem Gesamterlebnis arrangiert werden.
Text: Guglielmo L. Brentel / Bild: Yvonne Bollhalder, FH Graubünden
Die Konzeption eines touristischen Angebots entspricht einem Plan für das Gesamterlebnis. Dieses beinhaltet Leistungen ganz unterschiedlicher Art: Naturerlebnisse, Architektur, Kultur, Anlässe, Sportangebote oder Transport gehören zum Beispiel dazu. Um das Gesamterlebnis dem Gast zu vermitteln, braucht es vor allem Menschen, braucht es ein Team, das aus verschiedenen Charakteren besteht. Vermittelte Emotionalität spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Und zwar in der realen und der digitalen Welt.
Bilder – und zunehmend bewegte Bilder – eignen sich ganz besonders, um die Emotionen eines touristischen Angebots digital zu vermitteln. Und wer heute nicht digital ist, existiert nicht. Aus Gästen Fans zu machen hilft, um im Hochpreisland Schweiz Angebote zu offerieren, die aus Sicht des Gastes (und nur das zählt) ihren Preis wert sind. Und in den sozialen Medien braucht es Geschichten, die auffallen und die dem potenziellen Gast einen Mehrwert vermitteln. Dazu braucht es Innova-tionskraft und Interdisziplinarität.
Touristische Angebote in der Schweiz müssen künftig das Erlebnis für den Gast im Fokus haben. Nur so können wir den hohen Preis rechtfertigen.