Projekt auf einen Blick
Bei ihrer Einführung im Jahr 2017 war die Swissness-Gesetzgebung umstritten, da viele Firmen zusätzliche Kosten befürchteten. Im Auftrag des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGE) haben die Fachhochschule Graubünden und BAK Economics untersucht, inwiefern und ob sich der Aufwand für Industrie- und Dienstleistungsunternehmen finanziell gelohnt hat. Nach einmaligen Umstellungskosten im Jahr 2017 generierte die Swissness-Gesetzgebung einen unternehmerischen Wert (Mehrumsatz abzüglich Mehrkosten) für alle Swissness-Branchen von CHF 0,9 Milliarden. Gesamtwirtschaftlich beziffert sich der Nettonutzen der neuen Swissness-Gesetzgebung auf 0,2 BIP-Prozentpunkte.
Die Studie basiert auf explorativen Fallstudien, in denen untersucht wurde, wie sich die Durchsetzbarkeit der Swissness-Regeln im In- und Ausland verändert hat, welche Auswirkungen die neue Swissness-Gesetzgebung auf Schweizer Unternehmen zeigt und welche Bedeutung Branchenverordnungen für die Umsetzung der neuen Swissness-Gesetzgebung zukommt.
In einem zweiten Schritt wurden zwischen März und April 2019 insgesamt 72 928 Schweizer Unternehmen in Bezug auf den Nutzen und die Kosten der Swissness-Regulierung befragt. Knapp 850 Unternehmen füllten den Fragebogen aus. Die Stichprobe war weitgehend repräsentativ und verbleibende Verzerrungen wurden mittels multiplen Regressionsanalysen herausgerechnet.
Drittens setzten wir auf eine anreizkompatible Nachfragebefragung, um die Zahlungsbereitschaft von Konsumentinnen und Konsumenten für Swissness-Produkte in verschiedenen Ländern zu erfassen. Der Befragung lag ein quasi-interaktives Onlineexperiment einer Zweitpreislotterie zugrunde, in dessen Rahmen die Befragten mit ihrem tatsächlichen Geld Produkte erwerben konnten und so einen Anreiz hatten, ihre wahre Zahlungsbereitschaft zu zeigen.
Schliesslich wurden die Daten auf die Gesamtwirtschaft hochgerechnet; mittels modellbasierten Simulationsanalysen wurden die volkswirtschaftlichen Effekte bestimmt.
Projekt
Evaluation Swissness-GesetzgebungProjektleitung
Lehmann Ralph Mehr über Lehmann RalphBeteiligte
SIFE, ZWF, BAK EconomicsTeam
Moser Peter Mehr über Moser Peter Nicklisch Andreas Mehr über Nicklisch Andreas Dinner Kathrin Mehr über Dinner Kathrin Kienle Ann-Katrin Mehr über Kienle Ann-KatrinForschungsfelder
Regionalentwicklung Mehr über Regionalentwicklung InternationalisierungAuftrag/Finanzierung
Institut für Geistiges EigentumDauer
Dezember 2017 – Dezember 2020
Weiterführende Information
Publikationen
Lehmann, R.; Moser, P.; Nicklisch, A.; Emmenegger, M.; Grass, M. (2021). Industrie und Dienstleister profitieren. In: Die Volkswirtschaft 94 (4), S. 8-11.
Lehmann, R.; Moser, P.; Nicklisch, A.; Emmenegger, M.; Grass, M. (2021). Evaluation der «Swissness»-Gesetzgebung. Bericht zuhanden des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum. Chur, 13.08.2021.