Projekt auf einen Blick
Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie zeigen, welch negative Auswirkungen geschlossene Grenzen für die Ostschweiz haben können. Das Krisenmanagement hat diesen Aspekt zu wenig beachtet. Es gilt deshalb, das Bewusstsein für die Grenzregion Ostschweiz auf nationaler Ebene zu stärken.
Projekt
Die Ostschweiz und ihre NachbarnLead
Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF) Mehr über Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF) Zentrum für Verwaltungsmanagement (ZVM) Mehr über Zentrum für Verwaltungsmanagement (ZVM)Projektleitung
Moser Peter Mehr über Moser PeterBeteiligte
Institut für Systematisches Management und Public Governance, Universität St. GallenTeam
Haxhimusa Adhurim Mehr über Haxhimusa AdhurimForschungsfelder
Regionalentwicklung Mehr über RegionalentwicklungAuftrag/Finanzierung
Ostschweizer RegierungskonferenzDauer
Januar 2021 - August 2021
Ausgangslage
Die Ostschweizer Kantone sind stark durch ihre Grenzlage zu vier verschiedenen Nachbarstaaten geprägt. Für die Ostschweizer Regierungen spielt die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg schon seit Langem eine wichtige Rolle und die verschiedenen Kantone engagieren sich in einer Vielzahl grenzüberschreitender Institutionen. Die Ostschweizer Regierungskonferenz (ORK) wollte im Jahr 2021 vertieft abklären lassen, wie sich die Corona-Pandemie auf die grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen ausgewirkt hat. Zu diesem Zweck hat sie Institute der Universität St. Gallen und FH Graubünden mit einer Studie zu den grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtungen der Ostschweiz und deren Veränderungen aufgrund der Corona-Pandemie beauftragt. Dabei sollten auch Vorschläge erarbeitet werden, wie die wirtschaftlichen Verflechtungen der Ostschweiz zukünftig intensiviert und dabei gleichzeitig krisenfester und resilienter gemacht werden können.
Projektziel
Drei Fragestellungen wurden in dieser Studie vertieft:
- Wie stellt sich die wirtschaftliche Verflechtung der Ostschweizer Kantone mit den Nachbarregionen Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Lombardei und Liechtenstein dar?
- Welche quantitativen Veränderungen dieser Verflechtungen lassen sich aufgrund der Corona-Pandemie und der Grenzschliessungen für die Ostschweizer Wirtschaft bereits heute feststellen?
- Welche institutionellen Ansätze sind denkbar, um die grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen zukunftsfähig und krisenfest zu machen?
Umsetzung
Die Art und Weise, wie die betroffenen Länder die Krise zu bewältigen versuchten, unterschied sich im untersuchten Zeitraum stark. Das hat sich auf verschiedene Bereiche hemmend ausgewirkt. Deutlich wird dies am Beispiel des Tourismus oder beim grenzüberschreitenden Einkauf. Hier zeigen die Daten, dass der grenzüberschreitende Konsum – genauso wie der Tourismus – während der Grenzschliessung deutlich zurückgegangen ist. Weniger stark betroffen waren die grenzüberschreitenden Lieferketten der Industrie und des Gewerbes. Diese waren nur für kurze Zeit erschwert und pendelten sich rasch wieder ein. Allerdings zeigt der Bericht, dass der internationale Handel der Ostschweiz stärker unter der Covid-19-Pandemie und den entsprechenden Massnahmen gelitten hat als der Handel anderer Grenzregionen der Schweiz. Da die Exportnachfrage tief war, haben sich die internationalen Verflechtungen der regionalen Wirtschaft negativ auf den Wirtschaftsstandort Ostschweiz ausgewirkt. Der Bericht zieht Lehren aus der Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die grenzüberschreiten- den Beziehungen der Ostschweiz zu den Nachbarländern und -regionen: So sollten die Verantwortlichen die Auswirkungen auf die regionalen Wirtschaftsstrukturen beim Krisenmanagement stärker berücksichtigen. Auch besteht im institutionellen Kontext der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Handlungsbedarf. So sollten die nationalen Ebenen in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einbezogen werden, wenn Probleme auf regionaler Ebene nicht gelöst werden können.
Resultate
Die Art und Weise, wie die betroffenen Länder die Krise zu bewältigen versuchten, unterschied sich im untersuchten Zeitraum stark. Das hat sich auf verschiedene Bereiche hemmend ausgewirkt. Deutlich wird dies am Beispiel des Tourismus oder beim grenzüberschreitenden Einkauf. Hier zeigen die Daten, dass der grenzüberschreitende Konsum – genauso wie der Tourismus – während der Grenzschliessung deutlich zurückgegangen ist. Weniger stark betroffen waren die grenzüberschreitenden Lieferketten der Industrie und des Gewerbes. Diese waren nur für kurze Zeit erschwert und pendelten sich rasch wieder ein. Allerdings zeigt der Bericht, dass der internationale Handel der Ostschweiz stärker unter der Covid-19-Pandemie und den entsprechenden Massnahmen gelitten hat als der Handel anderer Grenzregionen der Schweiz. Da die Exportnachfrage tief war, haben sich die internationalen Verflechtungen der regionalen Wirtschaft negativ auf den Wirtschaftsstandort Ostschweiz ausgewirkt.
Der Bericht zieht Lehren aus der Covid-19-Pandemie im Hinblick auf die grenzüberschreiten- den Beziehungen der Ostschweiz zu den Nachbarländern und -regionen: So sollten die Verantwortlichen die Auswirkungen auf die regionalen Wirtschaftsstrukturen beim Krisenmanagement stärker berücksichtigen. Auch besteht im institutionellen Kontext der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Handlungsbedarf. So sollten die nationalen Ebenen in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einbezogen werden, wenn Probleme auf regionaler Ebene nicht gelöst werden können.