Projekt auf einen Blick
Der Graubündnerische Baumeisterverband (GBV) hat die Fachhochschule Graubünden mit einer Untersuchung beauftragt. Das Problem ist, dass die Rekrutierung von Fachkräften im Bauhauptgewerbe (BHG) zunehmend Schwierigkeiten bereitet. Besonders angespannt ist die Situation bei den Baukadern (Bauführer und Poliere). Nicht selten können vakante Stellen nicht fristgerecht besetzt werden.
In der Untersuchung werden wir die folgenden Fragestellungen untersucht:
- Welche Stärken und Schwächen weisen die Unternehmen des BHG hinsichtlich der Attraktivität für Kadermitarbeiter auf?
- Welche Bedürfnisse haben Kadermitarbeiter des BHG, differenziert nach Alter und Lebensphasen?
Projekt
Alternative Arbeitsmodelle im BaugewerbeLead
Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF) Mehr über Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF)Projektleitung
Moser Peter Mehr über Moser PeterBeteiligte
Zentrum für Betriebswirtschaftslehre (ZBW) Mehr zu den BeteiligtenTeam
Kienle Ann-Katrin Mehr über Kienle Ann-KatrinForschungsfelder
Regionalentwicklung Mehr über Regionalentwicklung Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Mehr über Arbeitsmarkt- und SozialpolitikAuftrag/Finanzierung
Graubündnerischer BaumeisterverbandDauer
Mai 2023 – März 2024
Ausgangslage
Die Rekrutierung von Fachkräften im Bauhauptgewerbe bereitet zunehmend Schwierigkeiten. Besonders angespannt ist die Situation bei den Baukadern (Bauführer und Poliere).
Projektziel
Ein Team der FH Graubünden wurde aufgrund der Ausgangslage beauftragt, systematisch zu erheben, welche Stärken und Schwächen die Unternehmen des Baugewerbes hinsichtlich der Attraktivität für Kadermitarbeiter aufweisen. Dabei wurden die Bedürfnisse der Kadermitarbeiter, differenziert nach Alter, Lebensphasen und Position erhoben und anschliessend in einem Prozess gemeinsam mit dem GBV-Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung entwickelt.
Umsetzung
Die verwendete Methodik bestand aus fünf Arbeitsschritten. Nach einer systematischen Literaturanalyse wurden Gespräche mit Unternehmen aus der Zentralschweiz geführt, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen. In einem zweiten Schritt hat das Team der FH Graubünden Gespräche mit Kaderpersonen in verschiedenen Unternehmen und in unterschiedlichen Positionen und Karrierephasen geführt. Die Erkenntnisse wurden genutzt, um einen kurzen, aber präzisen Fragbogen zu entwickeln. Dieser Online-Fragebogen wurde im August 2023 allen Kadermitarbeitenden zugestellt. Zeitgleich wurden auch die Arbeitgeber befragt. An der Klausurtagung des GBV hat das Team der FH Graubünden die Ergebnisse der Befragung präsentiert und gemeinsam mit den Teilnehmenden Massnahmen in vier Handlungsfelder entwickelt und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Resultate
Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitszeitmodelle im Bauhauptgewerbe nicht immer den individuellen Wünschen entsprechen. Zudem gibt es eine geringe, aber beunruhigende Wechselbereitschaft unter den Kadermitarbeitenden. Die wichtigsten Gründe, im Bauhauptgewerbe zu bleiben, sind gute Beziehungen zum Chef und Team, erfüllende Arbeit und Wertschätzung. Die Arbeitsbedingungen werden insgesamt positiv bewertet, jedoch gibt es Diskrepanzen zwischen den Wünschen der Kadermitarbeitenden und ihrer Einschätzung des Ist-Zustands, insbesondere bei Wertschätzung und Lohn.
Die Studie hat vier Handlungsfelder für die Attraktivitätssteigerung identifiziert: Beziehung zum Chef und Team, Reduzierung des Arbeitsdrucks, die Entwicklung flexiblerer Arbeitszeitmodelle und die Schaffung von Modellen für pensionierte Mitarbeiter.
Team
Weiterführende Informationen
Forschungsfelder
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Institut Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung (ZWF) zusammen mit dem Institut Zentrum für Betriebswirtschaftslehre (ZBW) der Fachhochschule Graubünden umgesetzt.
Bildquelle Heini AG