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Projekt
Arbeitsbedürfnisse im Bündner Tourismus
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Die Tourismusbranche ist eine wichtige Säule der Schweizer Wirtschaft. Allerdings erfährt die Branche seit einiger Zeit einen Arbeitskräftemangel. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von demografischen Entwicklungen über die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bis hin zu einer rückläufigen Zahl an Lernenden. Auch in Graubünden ist der Arbeitskräftemangel für viele touristische Betriebe zu einer Herausforderung geworden. Es ist entsprechend von grosser Bedeutung, Lösungen zu finden, um dem Arbeitskräftemangel im (Bündner) Tourismus entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig zu sichern. Da es für die Erarbeitung von Strategien und Massnahmen zentral ist, die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen zu kennen, führte das Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) der Fachhochschule Graubünden, auf Initiative der Tourismusallianz Graubünden und im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Tourismus Graubünden (AWT), eine Grundlagenstudie zu diesem Thema in den touristischen Leitbranchen Graubündens (Hotellerie, Gastronomie und Bergbahnen) durch. Die Studie konzentrierte sich auf Bedürfnisse hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, mit besonderem Fokus auf den Bereich Arbeitszeit. Für die Untersuchung wurden in Graubünden Interviews mit Arbeitnehmenden, eine Online-Befragung unter rund 2'400 Arbeitnehmenden und Fokusgruppen mit Arbeitgebenden durchgeführt. Ziel der Studie war es, eine Grundlage zu erarbeiten, auf deren Basis Vertretende von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden gemeinsam zielführende Lösungen für eine Verbesserung der Arbeitskräfte-Situation in Graubünden entwickeln können.

Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse zur konkreten Situation im Bündner Tourismus. So konnte u.a. aufgezeigt werden, dass die Arbeitnehmenden grundsätzlich zufrieden mit ihrer Arbeit im Bündner Tourismus sind. Die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden sind aber sehr individuell, wie auch die Voraussetzungen der einzelnen Betriebe, womit sich auch die Bedürfnisse der Arbeitgebenden sehr individuell gestalten. Es zeigte sich, dass das oft als «schwierig» bewertete Thema «Arbeitszeiten» von den meisten Mitarbeitenden als eher unproblematisch eingeschätzt wird. Allerdings sind die Mitarbeitenden nicht bereit noch mehr zu arbeiten, tendenziell wünschen sie sich zukünftig eher weniger Arbeitsstunden zu leisten. Durchweg zeigte sich, dass Mitarbeitende der Bergbahnen am positivsten eingestellt sind, gefolgt von Gastronomieangestellten. Dagegen zeigten sich Mitarbeitende der Hotellerie oft kritisch.

Handlungsbedarf wurde im Bereich der Entwicklung von individuellen Arbeitszeitmodellen (Baukastensysteme), der innerbetrieblichen Verbesserung und Weiterentwicklung, sowie der Optimierung verschiedener übergeordneter Rahmenbedingungen identifiziert.

Team

Team

Dozentin
Dr. rer. soc Lena Pescia
Weiterführende Information

Weiterführende Information

Beteiligte

Das Projekt wird vom Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) umgesetzt und vom Amt für Wirtschaft und Tourismus des Kantons Graubünden in Auftrag gegeben.