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Projekt
Snowfarming mit «Howolis»
Projekt auf einen Blick

Projekt auf einen Blick

Im Rahmen eines Innocheque-Projekts wurde mit dem Snowfarming-Projekt in Engelberg untersucht, wie effektiv eine Kombination aus Holzwolle-Vlies «Howolis» und Gletscher-Schutzvlies «Toptex GLS» den Schnee während des Sommers isolieren kann. Dabei wurde ein dafür präparierter Schneehaufen in regelmässigen Abständen photogrammetrisch erfasst, um seinen Volumenverlust zu quantifizieren. Rund 10 % des Schneehaufens waren mit Sägemehl bedeckt, während der Rest mit Howolis und Toptex-GLS-Vlies abgedeckt wurde. Eine Wetterstation zeichnete die meteorologischen Bedingungen beim Schneehaufen auf. Zusätzlich wurden die Temperaturen an den Schichtgrenzen Schnee – Isolation – Oberfläche gemessen. Ergänzend wurden im Rahmen von Interviews mit den Betreibern der Snowfarming-Anlagen in Engelberg und St. Moritz die Erfahrungen und der mit dem Einsatz von Howolis/Toptex GLS verbundene Arbeitsaufwand analysiert.

Ausgangslage

Ausgangslage

Snowfarming ist ein Verfahren, Schnee über den Sommer zu konservieren, um im Frühwinter Pisten oder Loipen damit präparieren zu können. Der Vorteil von Snowfarming: Damit wird sichergestellt, dass Schnee vorhanden ist – auch dann, wenn die Temperaturen zu hoch für die Kunstschneeproduktion sind. 

Grundsätzlich wird beim Snowfarming im Hochwinter produzierter oder gefallener Schnee gegen Ende des Winters zu einem grossen Haufen zusammengeschoben und mit einem isolierenden Abdeckmaterial zugedeckt. Je besser das Abdeckmaterial den Schnee isoliert, desto mehr Schnee kann über den Sommer konserviert werden. In der Regel wird zur Abdeckung organisches Material wie Holzschnitzel oder Sägemehl verwendet. Wahlweise wurden hierfür auch nicht-organische Materialien wie Styropor verwendet. Die Holzwolle-Manufaktur Lindner Suisse GmbH hat in den letzten Jahren das Holzwolle-Vlies «Howolis» weiterentwickelt, das in Kombination mit einem robusten Gletscher-Schutzvlies «Toptex GLS» der Firma Fritz Landolt AG als Abdeckmaterial verwendet werden kann. Dessen Fähigkeit, den Schneehaufen zu isolieren, sollte nun erstmals wissenschaftlich ausgewertet werden.

Projektziel

Projektziel

Aus wissenschaftlicher Sicht bestand das Projektziel darin, die Frage zu beantworten, wie effizient Schnee mit der erwähnten Kombination aus Howolis und Toptex GLS isoliert werden kann, um den Sommer mit möglichst wenig Massenverlust zu überdauern. Zu diesem Zweck wurde am Standort des Snowfarming-Projekts in Engelberg ein Schneehaufen, der einerseits mit der Kombination Howolis/Toptex GLS, andererseits mit Sägemehl zugedeckt war, im Zeitraum von Mitte April bis Ende Oktober 2024 überwacht. Des Weiteren wurden die Ergebnisse aus Engelberg mit Daten aus St. Moritz verglichen.

Resultate

Resultate

Die Ergebnisse aus Engelberg zeigen, dass der Volumenverlust bei der Verwendung von Howolis/Gletscher-Schutzvlies im Vergleich zu Sägemehl – mit einem deutlich kleineren Materialeinsatz pro Kubikmeter Schnee – weniger als 10 % beträgt. Dabei liegt der Standort in Engelberg mit einer Höhe von lediglich 1000 m ü. M. am unteren Limit der Höhenlagen im Alpenraum für den Einsatz von Snowfarming. Im auf 1800 m ü. M. angesiedelten Snowfarming-Projekt in St. Moritz wurden in den letzten zwei Jahren ähnliche Ergebnisse erzielt. Der Vergleich zwischen den Jahren 2023 und 2024 zeigt einen Unterschied von rund 7 %.

Die Befragungen an beiden Standorten verdeutlichen, dass das Ausbreiten und Abbauen von Howolis Handarbeit erfordert. Maschinenstunden werden durch Personalstunden ersetzt. Dies führt das zu einer Reduktion der Emissionen, da weniger Maschinen und damit weniger Treibstoff eingesetzt werden müssen.

Insbesondere an Standorten, an denen Baumaschinen nur schwer einsetzbar sind, bietet Howolis eine nachhaltige und kosteneffiziente Möglichkeit, Snowfarming mit einer guten Kosten-Nutzen-Bilanz umzusetzen.

Team

Team

Projektleiter
Dr. Philip Crivelli
Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter
Yasin Akkus

Zusätzlich zu den Mitarbeitenden der FH Graubünden haben sich folgenden Personen am Projekt beteiligt:

Weiterführende Information

Weiterführende Information

Beteiligte

Das Projekt wird vom Institut für Bauen im alpinen Raum (IBAR) umgesetzt.