Projekt auf einen Blick
Kinder und Jugendliche, die früh mit wissenschaftlichen Themen vertraut gemacht werden, haben auch früh im Leben die Chance, Interesse an diesen Themen zu entwickeln – insbesondere, wenn dies in Einrichtungen passiert, die sie freiwillig aufsuchen. Ein frühes wissenschaftliches Interesse kann sich in wichtigen Lebensentscheidungen der Kinder und Jugendlichen niederschlagen. Ihnen diesen Zugang zu ermöglichen, hilft ihnen, Talente zu entwickeln.
Projekt
Methodenkoffer Wissenschaftsvermittlung in Öffentlichen BibliothekenLead
Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII) Mehr über Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII)Forschungsfelder
Datenmanagement, Digitale Bibliothek Mehr über Datenmanagement, Digitale BibliothekAuftrag/Finanzierung
Mercator StiftungDauer
Mai 2014 – Dezember 2016
Ausgangslage
Öffentliche Bibliotheken haben, neben anderen Einrichtungen, durch ihren Habitus als freiwillig aufzusuchende, barrierearme Einrichtungen – und durch ihren Medienbestand – die Möglichkeit, diese Vermittlung vorzunehmen. Das Projekt soll für öffentliche Bibliotheken einen Methodenkoffer liefern, damit Veranstaltungen und andere Formen der Wissenschaftsvermittlung vor Ort schnell durchführbar sind. Dies soll basierend auf (a) den Erfahrungen einzelner Bibliotheken sowie (b) den Erfahrungen aus Einrichtungen wie Science Center und Kindermuseen konzipiert und umgesetzt werden. Das Projekt soll (c) Kinder und Jugendliche als Zielgruppe ansprechen und (d) daraufhin geprüft sein, ob es insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Gruppen anspricht. Die im Methodenkoffer beschriebenen Angebote sollen so dargestellt werden, dass die einzelnen Bibliotheken schnell und sinnvoll zwischen ihnen auswählen und gleichzeitig die einzelnen Veranstaltungen sofort umsetzen können. Der Methodenkoffer wird umfangreiche Listen enthalten, die einerseits als To-Do-Listen die zu planenden Punkte und zu tragenden Kosten aufzeigen und andererseits die jeweiligen Vorteile und Einsatzmöglichkeiten der Veranstaltungen darstellen.
Inhaltlich bieten sich vor allem Themen an, die mit gängigen Materialien leicht visualisiert werden können und dabei beeindruckende Effekte hervorrufen. Dies ist tendenziell eher bei naturwissenschaftlichen und technischen Themen als bei sozial- und geisteswissenschaftlichen der Fall, wobei Themen ausserhalb der Bereiche Natur und Technik nicht generell auszuschliessen sind. Mögliche Themen sollen im Methodenkoffer ebenfalls dargelegt werden.
Ein Vorteil öffentlicher Bibliotheken besteht darin, dass sie eine grosse Anzahl von Kindern und Jugendlichen ansprechen, auch solche aus niedrigen Sozialschichten oder in anderen individuellen Situationen, welche die Lernchancen einschränken.
Bibliotheken sind an einer aktiven Programmarbeit interessiert, haben aber oft wenig personelle Ressourcen, um diese weiterzuentwickeln. Der Methodenkoffer soll diese Entwicklungsarbeit massiv reduzieren und Bibliotheken die Möglichkeit geben, direkt Veranstaltungen etc. der Wissenschaftsvermittlung durchzuführen. Dies wird die Möglichkeiten der Programmarbeit vervielfachen und dazu beitragen, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für wissenschaftliche Themen zu verstärken. Damit leistet das Projekt einen indirekten, aber wirksamen Beitrag zur Erhöhung der Chancengleichheit sowie zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Schweiz.
Team
Folgende ehemalige Mitarbeitende der FH Graubünden hat an diesem Projekt mitgewirkt:
- Brigitte Lutz
Weiterführende Information
Publikationen
- Lutz, Brigitte; Schuldt, Karsten (2016): Wissenschaft spannend inszenieren. Methodenkoffer für öffentliche Bibliotheken zur Wissenschaftsvermittlung an Kinder und Jugendliche. In: SAB-Info/Info-CLP (2016) 01, 27.
- Schuldt, Karsten; Lutz, Brigitte (2016): Das ist interessant. Aber nicht für unsere Bibliothek. Barrieren für Angebote zur Wissenschaftsvermittlung in schweizerischen öffentlichen Bibliotheken. In: Hauke, Petra (Hrsg.) / Praxishandbuch Ausstellungen in Bibliotheken. – Berlin ; Boston: De Gruyter Saur, 2016, 403-409.
Forschungsfelder
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) im Auftrag der Mercator Stiftung umgesetzt.