Projekt auf einen Blick
Ein Team des Schweizerischen Instituts für Informationswissenschaft (SII) führt die Studie «Berufsberatung 4.0» durch. Die Studie untersucht, welches Innovationspotenzial sich aufgrund der technologischen Entwicklungstrends für die Informationsbeschaffung und -vermittlung sowie die Interaktion im Kontext der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) ergibt, und skizziert Zukunftsszenarien mit innovativen, nutzungsorientierten Angebotsformen. Sie dient Auftraggebern als Grundlage für die Ausbildung einer nationalen Digitalstrategie.
Projekt
Studie Berufsberatung 4.0 - Der zukünftige Einsatz von ICT mit Fokus auf die Information und Interaktion in den kantonalen BeratungszentrenLead
Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII) Mehr über Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII)Beteiligte
EDK, KBSB, SBFI, Movetia Mehr zu den BeteiligtenForschungsfelder
Datenmanagement Mehr über Datenmanagement Digitale Bibliothek Mehr über Digitale BibliothekAuftrag/Finanzierung
EDK, KBSB, SBFI, MovetiaDauer
Oktober 2018 – November 2019
Projektziel
Veränderte Anforderungen an die Kompetenzen der Arbeitnehmenden im Arbeitsmarkt (Stichworte: nachhaltige Laufbahnförderung, Erlangung und Aufrechterhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit), Konkurrenz durch private Beratungsangebote sowie die Digitalisierung fordern die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) heraus, ihr Angebot und ihre professionelle Rolle bei der Laufbahngestaltung weiterzuentwickeln. Zugleich schafft die Digitalisierung neue Möglichkeiten, die Zielgruppen der BSLB zu erreichen und mittels Informations- und Kommunikationstechnologien auf heterogene Bedürfnisse zugeschnittene, adaptive Informations- und Interaktionsangebote zu Themen wie Beruf, Ausbildung, Unternehmen und Arbeitsmarkt für sie bereitzustellen.
Die Studie Berufsberatung 4.0 untersucht, welches Innovationspotenzial sich aufgrund der technologischen Entwicklungstrends für die Informationsbeschaffung und -vermittlung sowie die Interaktion im Kontext der BSLB ergeben, und skizziert Zukunftsszenarien mit innovativen Angebotsformen. Sie dient damit Auftraggebern als Grundlage für die Ausbildung einer nationalen Digitalstrategie. Die Modellierung der Zukunftsszenarien mit Lösungsansätzen und die Entwicklung innovativer Angebotskonzepte erfolgen u. a. auf der Basis von Trendanalysen im Bereich mediengestützter Interaktionsformen und Kommunikatorrollen sowie innovativer Technologien im Bereich ICT.
Die Studie verfolgt einen nutzungszentrierten Ansatz und orientiert sich daher bei der Analyse und Modellierung der Nutzungskontexte und Anforderungen an den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen. Die Analyse der nach Personas bzw. Kundengruppen differenzierten Nutzungskontexte erfolgt mit Hilfe der Modellierung von User Journey Maps für acht Personas. Sie liefert Antworten auf die Frage, welche Anforderungen und Bedürfnisse der Stakeholder (mit Fokus auf der Kundschaft) sich besser bedienen lassen als bisher und welche in Zukunft wichtig werden. Die nachfolgenden Stichworte deuten an, in welche Richtung die Entwicklungstrends bei den Angeboten zeigen: niederschwelliger, mobiler, nutzungsfreundlicher, personalisierter, «intelligenter» (dank Künstlicher Intelligenz und Cognitive Computing) kanal- und angebotsübergreifend konzipiert, kontextbasiert, immersiv und in attraktive Informations- und Kollaborationskontexte eingebettet.
Die Angebotsvorschläge sind darauf ausgerichtet, die Positionierung der BSLB als nationale und neutrale Dienstleisterin zu festigen und die Sichtbarkeit – insbesondere auch in den Online-Kanälen – zu erhöhen. Insgesamt wird ein iteratives Vorgehen vorgeschlagen, das sich an Vorgehensmodellen wie User-Centered Design oder Lean UX orientiert. Ein solches Vorgehen schafft die Grundlage, um die Anforderungen und Erwartungen der verschiedenen Stakeholder systematisch zu erfassen und in angemessener Form in die Angebotsentwicklung zu integrieren. Die Strategiebildung erhält somit die Dimension einer Organisationstransformation.
Die für die BSLB entwickelten Zukunftsszenarien und strategischen Empfehlungen lassen sich im Kern auch auf andere Informationsdienstleister übertragen.
Weiterführende Information
Publikation
Schade, Edzard; Mastrandrea, Elena; Alt, Sharon (2019): Studie «Berufsberatung 4.0» / Étude «Orientation professionnelle 4.0»
Forschungsfelder
Beteiligte
Der Auftrag für die Studie sowie die Finanzierung wurde von folgenden Auftraggebern erteilt:
- EDK - Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
- KBSB - Schweizerische Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
- SBFI - Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
- Movetia - Stiftung Movetia Nationale Agentur für Austausch und Mobilität