Projekt auf einen Blick
Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) ist im Besitz einer Sammlung von stereoskopischen Glasplattendias, die der Luzerner Gelehrte Eduard Huber (1879-1914) produziert hat. Die seltenen «Indochina»-Motive zeugen von einer längst vergangenen, zeitweise romantisierten Epoche kolonialistischer Auseinandersetzungen. Insofern liefern diese glasgebundenen Trägermedien «authentische» Einblicke in Bauernmärkte und Strassenszenen des auslaufenden 19. Jahrhunderts.
Nach wie vor ziehen «Stereos» die Betrachterinnen und Betrachter in ihren Bann. Die Faszination dieser so realistischen Tiefendarstellung ist ungebrochen. Die simple Technologie verstärkt den assoziativen Bildzugang, der den Betrachtenden einen direkten «Ausflug» in die Vergangenheit suggeriert. Unweigerlich wird man jedoch dabei gestoppt, wenn einem die Grausamkeit der damaligen Zeit genauso unmittelbar vor Augen geführt wird.
Für ein anspruchsvolles Printprojekt wird dieser Bestand digitalisiert und anschliessend von verschiedenen Personen im zentralasiatischen Raum erschlossen. Die Anforderungen bestehen sowohl darin, für das Archiv der Bibliothek eine authentische digitale Kopie zu erzeugen, als auch darin, druckfähige, hochauflösende Reproduktionsvorlagen für den asiatischen Markt zu generieren. Im weiteren Verlauf wird mit Blick auf aktuelle 3D-Technologien aufgezeigt, wie sich historische, stereoskopische Bestände prototypisch transformieren lassen. Hierbei geht es darum, verschiedene transmediale Publikationsformen zu ermöglichen.
Vor der Digitalisierung werden die Stereoskopien in den Formaten 6 x 13 cm und 4,5 x 11 cm durch die Fotorestauratorin gereinigt und konserviert. Anschliessend werden sie bei der FH Graubünden im Durchlichtverfahren digitalisiert und weiterverarbeitet. Eine Präsentationsmöglichkeit sind sogenannte Anaglyphenbilder. Der 3D-Effekt wird durch die Überlagerung der einzelnen Halbbilder, die in Komplementärfarben eingefärbt sind, erzielt.
Projekt
Stereoskopien aus dem Nachlass Eduard HuberLead
Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII) Mehr über Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII)Beteiligte
DigiLab, FOKORETeam
Aschwanden Michael Mehr über Aschwanden MichaelForschungsfelder
Digitalisierung von analogem Kulturgut & digitale Langzeitarchivierung Mehr über Digitalisierung von analogem Kulturgut & digitale LangzeitarchivierungAuftrag/Finanzierung
Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB), KCI Consultants (Beijing).Dauer
Februar 2017 – Juni 2017
Team
Das Projekt wurde zudem von den folgenden Personen unterstützt:
- Peter Kamber
- Nadine Reding, Atelier fokore
Weiterführende Information
Publikationen
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) in Zusammenarbeit mit dem Digi Lab und dem Atelier fokore (Bern) im Auftrag der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) und der KCI Consultants (Beijing) umgesetzt.
Forschungsfeld
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) umgesetzt in Zusammenarbeit mit dem DigiLab und dem Atelier Fokore, im Auftrag der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) und KCI Consultants, Beijing.