Projekt auf einen Blick
Das Rätische Museum in Chur ist im Besitz einer umfassenden Grafiksammlung. In einem vier Jahre dauernden Projekt wurde diese Sammlung zu internen Verwaltungszwecken und zwecks Publikation in einem Onlinekatalog digitalisiert. Für spezifische Teilbestände, welche nicht mit den vorhandenen Ressourcen digitalisiert werden konnten, war das Museum auf der Suche nach einem kompetenten Partner. Dieser sollte teilweise vor Ort arbeiten können, um konservatorisch besonders anspruchsvolle Kulturgüter schonend und klimatisch möglichst stabil digitalisieren zu können.
Projekt
Digitalisierungsprojekt Teilbestände Grafik-Sammlung des Rätischen MuseumsLead
Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII) Mehr über Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII)Beteiligte
DigiLabTeam
Aschwanden Michael Mehr über Aschwanden MichaelForschungsfelder
Digitalisierung von analogem Kulturgut und digitale Langzeitarchivierung Mehr über Digitalisierung von analogem Kulturgut und digitale LangzeitarchivierungAuftrag/Finanzierung
Rhätisches Museum (Amt für Kultur)Dauer
Juli 2013 – Mai 2017
Ausgangslage
Das Digi Lab der FH Graubünden verfügt über klimatisierte Produktions- und Archivlagerräume. Nach Bedarf lässt sich deren Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius regeln. Bis zu ihrer Digitalisierung bzw. Rückschaffung in den Kulturgüterschutzraum lagern die Kundenmaterialien somit temperiert auf Eisengestellen – ohne schädliche Lichteinflüsse von aussen.
Resultate
Während der Zusammenarbeit konnten verschiedene Teilbestände digitalisiert werden:
- Grossformatige Grafiken und Fotografien (grösser als A3)
- Verglaste Bildbestände, die aus konservatorischen Gründen nicht ausgeglast werden konnten
- Die Gemälde der Dauerausstellung: Dafür wurde der Vortragssaal gegen Fremdlichteinflüsse abgedichtet. Anschliessend fand die Installation der Reproanlage statt, die während einer Woche vor Ort betrieben wurde, um den Ausstellungsbetrieb so wenig wie möglich zu stören. Für das Team des Rätischen Museums bedeutete dies: Gemälde abhängen, ausrahmen, reinigen, digitalisieren lassen, nachinventarisieren, kontrollieren, einrahmen und erneut am Stammplatz aufhängen. Auf dem engen Raum galt es, sich gut zu organisieren und auch in hektischen Momenten nicht die Kontrolle zu verlieren.
- Grossformatige Öl-Gemälde, die aus konservatorischen Gründen nicht transportiert werden können und daher vor Ort im Kulturgüterschutzraum (KGS) digitalisiert wurden. Dafür wurde im KGS eine Reproanlage direkt an die Decke montiert. Blitzgeneratoren, Strom- und sämtliche Steuerungskabel wurden ebenso an die Decke verlegt, um den Betonboden als «Reprotisch» für Gemälde bis zur Grösse von 3 x 3.20 m zu verwenden.
Team
Das Projekt wurde zudem von den folgenden Personen unterstützt:
- Arno Caluori
- Martina Nicca
Weiterführende Information
Publikationen
Rätische Malerei und Grafik, digitalisiert im FH Graubünden-Kompetenzzentrum, in: Wissensplatz, dem Magazin der FH Graubünden.
Forschungsfeld
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) in Zusammenarbeit mit dem Digi Lab im Auftrag des Rätischen Museums (Amt für Kultur) umgesetzt.