Projekt auf einen Blick
Das Team des Forschungsfelds Digitale Bibliothek am Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) beteiligt sich zusammen mit internationalen Partnern am norwegischen Forschungsprojekt ALMPUB. Dabei sollen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Rolle von Bibliotheken, Archiven und Museen als öffentliche Institutionen untersucht werden. Das Projekt stützt sich auf diverse Vorarbeiten des SII und seiner internationaler Partner (siehe Network on Libraries in Urban Space).
Projekt
ALMPUB: The ALM (archives, libraries and museums) field and the public sphere (Bibliotheken in der digitalen Gesellschaft)Lead
Oslo Metropolitan UniversityBeteiligte
Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft (SII) Mehr zu den BeteiligtenForschungsfelder
Digitale Bibliothek Mehr über Digitale BibliothekAuftrag/Finanzierung
Research Council NorwayDauer
Januar 2016 – Dezember 2019
Projektziel
Das Forschungsprojekt mit dem englischen Titel «The ALM-Field, Digitalization, and the Public Sphere» des Oslo and Akershus University College of Applied Sciences wird vom norwegischen Research Council finanziert und dauert von 2016 bis 2019. Beteiligt sind internationale Partner aus Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland, Ungarn und der Schweiz. Im Projekt soll die Auswirkung der Digitalisierung auf die Rolle und die Aufgaben von Bibliotheken, Archiven und Museen als öffentliche Institutionen untersucht werden. Zwei Forschungsfragen stehen dabei im Zentrum:
Wie verändert die Digitalisierung die Rolle von Bibliotheken, Archiven und Museen als Infrastrukturen für einen offenen und aufgeklärten öffentlichen Diskurs?
Wie können Bibliotheken, Archive und Museen die digitalen Ressourcen durch die Partizipation von Nutzerinnen und Nutzern anreichern? In welcher Form können Beiträge von Nutzerinnen und Nutzern einen offenen und aufgeklärten öffentlichen Diskurs erleichtern?
Schon im Vorfeld hat sich gezeigt, dass in Skandinavien Bibliotheken einen anderen Stellenwert besitzen und auch einen gesetzlich geregelten Auftrag haben, der sich deutlich von Schweizer Verhältnissen unterscheidet. Es wird deshalb interessant sein, diese Unterschiede herauszuarbeiten. So gibt es in Skandinavien nationale Bibliotheksgesetze und -strategien, welche unter anderem festschreiben, dass Bibliotheken Orte des öffentlichen Diskurses sein sollen. In der Schweiz existiert weder ein nationales Gesetz noch die Vorstellung, dass in Bibliotheken politische und gesellschaftliche Debatten stattfinden sollen. Aber auch in der Schweiz versuchen viele Bibliotheken, ihre Nutzerinnen und Nutzer bei der Gestaltung und Weiterentwicklung von Angeboten mit einzubeziehen. Mit welchen Mitteln und mit welchem Erfolg das geschieht, soll ebenfalls Gegenstand der Untersuchung sein. Gestartet wird mit einer repräsentativen Erhebung in den beteiligten Ländern zum Thema Nutzerpartizipation. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen dann vertiefte Analysen in Form von Case Studies durchgeführt werden, auch in der Schweiz.
Aktuell wird in der Bibliothekswissenschaft das Verhältnis der Bibliotheken zu ihren Nutzerinnen und Nutzern diskutiert. Indem Bibliotheken diese verstärkt als Partnerinnen und Partner betrachten und partizipativ in die Gestaltung der Bibliothek und ihrer Angebote mit einbeziehen, leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft – so eine diskutierte These. Bibliotheken bieten dadurch die Möglichkeit einer verstärkten Teilhabe und einer Überbrückung des «digitalen Grabens» (digital divide), gerade auch bei Entwicklungen im Bereich der digitalen Medien und der Informationsnutzung. Zudem wird davon ausgegangen, dass Bibliotheken als niederschwellige und nicht-kommerzielle Orte der Begegnung einen Beitrag zur Verhinderung einer Fragmentierung der Gesellschaft leisten können.
Team
Das Projekt wurde zudem von den folgenden Personen unterstützt:
- Ragnar Audunson, Oslo Metropolitan University (Projektleitung)
- Rudolf Mumenthaler, ehemalig FH Graubünden
Weiterführende Information
Publikationen
Mumenthaler, Rudolf; Schuldt, Karsten: Nutzerpartizipation in Bibliotheken. Vortrag gehalten auf dem Deutschen Bibliothekartag in Frankfurt, 31. Mai 2017.
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft (SII) im Auftrag des Research Councils Norway umgesetzt.