Projekt auf einen Blick
Für seine neu gestalteten Räumlichkeiten suchte das Museum für Gestaltung Zürich ein Objektsicherungssystem, das sowohl den funktionalen als auch den optischen Anforderungen eines Design-Museums gerecht wird. Dabei sollten offene Exponate vor Berührungen geschützt werden, ohne dass sie dafür durch eine Glasscheibe getrennt sind.
Projekt
Museum für GestaltungLead
Institut für Photonics und Robotics (IPR) Mehr über Institut für Photonics und Robotics (IPR)Projektleitung
Catregn Gion-Pol Mehr über Catregn Gion-PolTeam
Leutenegger Tobias Mehr über Leutenegger TobiasForschungsfelder
Optoelektronik Mehr über OptoelektronikAuftrag/Finanzierung
Museum für Gestaltung ZürichDauer
Juni 2017 – April 2018
Ausgangslage
Das Museum für Gestaltung Zürich ist das führende Schweizer Museum für Design und visuelle Kommunikation. Seit seiner Gründung im Jahr 1875 nimmt es auf, was als Gestaltungsobjekt wirksam ist. Seine Sammlung vereint über eine halbe Million Objekte der Grafik- und Designgeschichte und ist von internationaler Bedeutung. Das Museum für Gestaltung will den Besucherinnen und Besuchern ein neues Museumserlebnis bieten. Einige der Ausstellungsexponate sollen offen, also nicht hinter einer Glasscheibe präsentiert werden. Trotzdem sollen die Exponate vor möglichen Berührungen geschützt werden. Bei der Suche nach einer Lösung stiess das Team des Museums für Gestaltung auf die FH Graubünden. Das Institut für Photonics und Robotics (IPR) bekam den Auftrag, das Museum bei der Erarbeitung und Implementierung einer robusten Lösung zur Absicherung der Exponate zu unterstützen. Da im Photonics-Bereich genügend Expertenwissen vorhanden ist, wurde dieser Auftrag gerne angenommen.
Projektziel
Das ursprüngliche Projektziel war die Evaluation eines geeigneten Systems zur Überwachung der Exponate. Die Evaluation umfasste Erfahrungswerte und einige Recherchen im Zusammenhang mit der Objektüberwachung. Es kristallisierten sich zwei geeignete Systeme heraus: das Lichtgitter und der Laserscanner. Aufgrund des geringen Installationsaufwands schien der Laserscanner die bessere Variante zu sein. Ein Prototypaufbau untermauerte diese Vermutung und überzeugte das Museum. Daraufhin wurde das Projektziel dahingehend erweitert, dass nun auch die Auswahl der geeigneten Komponenten sowie die Kalibration der Scanner vor Ort Teil des Projekts wurden.
Umsetzung
Die FH Graubünden übernahm die Auswahl der geeigneten Komponenten für die geplanten Laserscanner-Einheiten. Ein Mitarbeiter des Museums erarbeitete das Design des Gehäuses für den Scanner. Dabei entstanden Laserscanner-Einheiten, die wie Scheinwerfer aussehen und die auch genauso an die Stromschiene montiert werden können. In einem Raum hingegen wurden diese Einheiten in die herabgesetzte Decke eingelassen. Damit konnte eine mobile, robuste und zugleich diskrete Lösung realisiert werden.
Die montierten Laserscanner-Einheiten funktionieren wie eine unsichtbare Wand. In einem ersten Raum des Museums wurden über jedem Tisch mit offen ausgestellten Exponaten vier Scanner angebracht, um alle vier Seiten zu schützen. In einem zweiten Raum schützt jeweils ein Scanner dessen nicht zugängliche Unterräume und Bereiche vor ungebetenen Gästen. Die Schaltschwellen für jede Seite der Laserlinie können für den Scanner über eine entsprechende Software eingestellt werden. Sobald nun ein Objekt in den Scanbereich eindringt und diese Schwelle überschreitet, ertönt ein penetranter Alarm.
Die Kalibrierung der einzelnen Schaltschwellen erfolgt pro Sensor. Mit diesem System ist es möglich, Exponate, die sich in der Laserlinie befinden, aus dem Überwachungsbereich auszuschliessen. Nicht ganz einfach war es, einen guten Kompromiss zwischen Objektschutz und unbeabsichtigter Alarmauslösung zu finden. So sollte zum Beispiel ein zufälliges Vorbeihuschen mit einer Handtasche keinen Alarm auslösen.
Resultate
Das IPR durfte mit dem Museum für Gestaltung ein sehr interessantes Projekt realisieren. Gemeinsam konnte eine robuste, flexible und unauffällige Absicherung von offenen Exponaten entwickelt werden. Bis dato macht dieses Überwachungssystem genau das, wofür es designt wurde. Das IPR-Team wurde seither auch von verschiedenen anderen Museen auf die Objektüberwachung angesprochen. Gut möglich, dass sich in Zukunft noch weitere Museen für diese Absicherungslösung entscheiden.
Team
Weiterführende Information
Beteiligte
Das Projekt wurde vom Institut für Photonics und Robotics (IPR) im Auftrag vom Museum für Gestaltung Zürich umgesetzt.