Projekt auf einen Blick
Im Projekt Augmented Swiss Heritage wird in Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum und dem Heimatmuseum Davos eine Augmented-Reality-(AR)-Anwendung für Gäste der Destination Davos kreiert. Mit der App erlebt der Gast das Davoser Kulturerbe auf immersive und partizipative Weise. Sie dient als Modell, das durch Einbindung auf der Plattform discover.swiss in der ganzen Schweiz von Tourismusorganisationen und -vereinen, Kunst-Gemeinschaften sowie allgemeinen Akteuren aus den Bereichen Kunst, Kultur und Archäologie als Angebotserweiterung multipliziert und eingesetzt werden kann.
Projekt
«Augmented Swiss Heritage» oder die Sichtbarmachung von kulturellem ErbeBeteiligte
Kirchner Museum Davos, Heimatmuseum Davos, Afca AG, discover.swissTeam
Knaus Dominik Mehr über Knaus DominikForschungsfelder
Multimediale Systeme und AR/VR/MR Innovative Storytellingformate und Arbeitsprozesse Service Innovation im TourismusAuftrag/Finanzierung
Innotour, Kreativfonds DavosDauer
Juni 2021 – März 2023
Ausgangslage
Der Schweizer Tourismus hat in Bezug auf das Thema Digitalisierung noch Potenzial nach oben; dies ist auch in Anbetracht des derzeitigen Tourismusangebots offenkundig, welches sich vielerorts auf Klischees einer heilen Bergwelt mit Kühen, Bergen und idyllischen Dörfern reduziert. Eine Suche nach den top Schweizer Sehenswürdigkeiten in einer Suchmaschine oder ein Blick auf mySwitzerland.com demonstrieren diese Perspektive deutlich. Gewiss, solche Destinationen sind wunderschön und attraktiv. Die Corona-Epidemie hat jedoch gezeigt, wie schnell Mobilität auf einen Schlag extrem eingeschränkt werden kann. Demzufolge verbringen viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien im eigenen Land. Die Wichtigkeit des Binnenmarktes für die Tourismuseinnahmen wächst – neuartige Angebote sind gefordert und gefragt. Die Schweiz hat viel mehr zu bieten als ihre bezaubernde Natur: Die Schweizer Wirtschaft ist eine der stärksten und wettbewerbsfähigsten weltweit. Gerade was den Tech-Sektor betrifft, spielt die Schweiz ganz vorne mit. Darin liegt eine grosse Chance, alternative Angebote für ein technik-affines Publikum zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum und dem Heimatmuseum Davos wird eine AR-App für Gäste der Destination Davos kreiert.
Projektziel
Mit der App erlebt der Gast das Davoser Kulturerbe auf immersive und partizipative Weise. Die App soll zeitlich und inhaltlich in enger Verbindung zur Ausstellung «Europa auf Kur» stehen, die den Aufstieg von Davos vom einst verschlafenen Bergbauerndorf zum mondänen Kur- und Tourismusort sowie Treffpunkt der europäischen Wissenschafts- und Kulturszene beleuchtet. Die Entwicklung der App – von der Firma Afca AG ausgeführt – dient zudem der Untersuchung und Beantwortung einer Reihe von Forschungsfragen. Zum einen wird erforscht, wie die User Experience (UX) von AR-Anwendungen punkto Immersion und Partizipation wesentlich verbessert werden kann, zum anderen wird der Kreations- und Produktionsprozess eines AR-Erlebnisses erforscht, definiert und dokumentiert, um dessen künftige Multiplizierbarkeit zu fördern. Des Weiteren werden Grundlagen (Prozesse, technisches Know-how, Qualitätskriterien) für ein schweizweites AR-Angebot erarbeitet. Auf der Plattform discover.swiss sollen touristische Destinationen ihre AR-Erlebnisse im Stil eines digitalen Marktplatzes publizieren können.
Zwischenstand
Der Inhalt der App orientiert sich an der Ausstellung «Europa auf Kur», die bis zum 30. Oktober im Kirchner Museum Davos zu sehen war. «Europa auf Kur» ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kirchner Museum Davos und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg; es zeichnet die Entwicklung von Davos vom stillen Bergdorf zu einer europäischen Stadt nach. Auf Basis von ausführlichen Ort-Scoutings, einer Aufarbeitung des «Europa auf Kur»-Katalogs und kulturwissenschaftlichen Recherchen wurden die Sehenswürdigkeiten für die App ausgewählt. Sie lassen sich auf vier verschiedenen Routen entdecken: Die Benutzenden können auf ihrer Erlebnistour durch die Davoser Landschaft zwischen den Routen «Flüela», «Wildbodenhaus», «Schatzalpbahn» und «Promenade» wählen – insgesamt beinhalten die vier Routen 38 Sehenswürdigkeiten. Aktuell ist ein erster Release der App in den App Stores verfügbar.
Nächste Schritte
Der Online-Studienbericht wird im März 2023 publiziert. Im Bericht werden zum einen Forschungsfragen beantwortet, zum anderen wertvolle Erkenntnisse und Ratschläge für Folge-Destinationen vermittelt.
Weiterführende Information
Nachfolgende Personen haben am Projekt «Augmented Swiss Heritage» oder die Sichtbarmachung von kulturellem Erbe mitgewirkt:
- Johanna Novak
- Marisa Studer
- Nicolas Wolf